Black Infernal Birthday Bash Vol. 666/4 / 12.10.2019 – Kiel, Alte Meierei

Review von Aller Egon (Dremufuestias)

Ein paar kurze Worte wollte ich auf diesem Wege über den wirklich tollen Black Infernal Birthday Bash Vol. 666 loswerden. Im Vorfeld beklagte ich bereits meinen Weltschmerz über die angekündigte schwierige Lage der Infernal Crust Brigade. In der Hoffnung, dass viele Leute sich zum vierten Geburtstag aufraffen konnten, gelangten wir per „Verkehrswende-Fahrunternehmen“ (namentlich Clever Shuttle) und einer Fahrt, auf der weitere Fahrgäste ein- und ausstiegen, zur Heimstätte der meisten ICB-Konzerte. Ma ohne Schleichwerbung hier zu betreiben, das war schon echt recht günstich (und auch irgendwie witzig, wenn andere Personen dazukommen und so). Leider verpassten wir die ersten beiden Bands, ich hoffe, dass die Vorabwerbung, für die early birds drei Kästen Freibier bereitzustellen, gefruchtet hat und auch da schon n paar Leute da waren. Einmal drin (Eintritt wieder frei wählbar zwischen 7-15€), hellten sich die Gesichter merklich auf. Die Geburtstagskinder konnten schon auf eine stattliche Anzahl von Gästen blicken. Die Befürchtungen, dass wieder nur n paar People zugegen sein würden, bestätigten sich nicht. Und fein rausgeputzt haben sich die Geburtstagskinder: (vegane) Kuchen und Wraps gab es zuhauf, eine Girlande (oder hab ich diese zuvor nicht beachtet?) hing quer über den Saal, im Cafe gab es ordentlich Merch und obendrein Cocktails. Richtig gut! Und im Laufe des Abends wurde es auch ganz gut voll, drinnen und draußen waren allerlei Besucher.

Vor uns lagen noch genau sechs Bands. Normalerweise fällt irgendwann die Aufmerksamkeitsspanne bzw. allein die Anzahl lässt einen förmlich erschlagen. Aber an jenem Abend war nichts davon zu spüren. Qualitativ fiel keine Band meines Erachtens ab. Durch die Tatsache, dass jede Band wirklich individuell bzw. nicht monoton und gleich klang, war für Abwechslung in den Hörgewohnheiten gesorgt. Und ich würde sagen, für Liebhaber diverser (dunkler) Geschmäcker war in jedem Fall was dabei. Die Bandnamen erinnerten einen Kumpel btw irgendwie an Sprituosennamen. 😉

Die erste Band, die wir ganz mitkericht haben, war „Karloff“. Wie im gesamten Abend der für ICB typische stimmige Lichteinsatz. Im Flyer angekündigt als Raw Punk, jo kann man so stehen lassen. Die Stimme und Stimmung lässt sie in diesem Genre schon ein wenig abschweifen, war halt eher raw ;). Wie gesagt, ich fand wirklich jede Band an diesem Abend gut.

Als nächstes folgten „Friisk“ und es wurde blackmetalliger. Finde ja immer wieder bewundernswert, was die einzelnen Musiker gerade in diesem Metier reißen (können). Die ganze Zeit growlen/kreischen, Schlagzeug derbe beknüppeln und was die BassistInnen und GitarristInnen mitunter leisten is echt „big tennis“.

Eine Band muss ich aber doch hervorheben und das sind „Schafott“. Wo wir gerade noch bei unmenschlichen Leistungen waren, was zum Luzifer war da bitte los??? Der gleichzeitig trommelnde und „singende“ Drummer hat für einige offene Münder gesorgt! Nicht nur für mich DIE Abräumer des Abends! Hammer!

Weiter ging es mit „Seethr“, die mit ihrem krustangehauchten Black Metal ebenso überzeugen konnten, Instrumentalisten wie oben beschrieben und ner Sängerin, der man in ihrer kreischenden Art quasi bei ihrer Bühnenkatharsis beeindruckt zusehen konnte!

Bei „Morast“ wurde es dann n büschen langsamer und tiefer (Gesang/Mucke), sprich: doomiger. Wie gesagt, gerade die musikalische Abwechslung machte es einem schwer zu „ermüden“ (Alkohol ma außen vor gelassen).

Einen schönen Abschluss bildeten „Telepathy“, die Passagen darboten, in denen man echt woanders hingebeamt wurde. Sah man einigen auch irgendwie an! 🙂

Was soll ich sagen? Ich fand wirklich, dass es ein hammer (Wohlfühl-)Abend war und möchte mich hiermit bei den Beteiligten bedanken! Ich hoffe sehr (der letzte Facebook-Eintrag lässt einen ja vorsichtig optimistisch stimmen), dass die ICB selbst auch zufrieden waren und die Besucherzahl stimmte (wie gesagt, für mein Empfinden war es schon ziemlich voll)! Und auch geil, dass ausnahmslos bei allen Bands irgendwie gebangt wurde bzw. sie anerkennend zur Kenntnis genommen wurden (und nicht so rücksichtslos dann mitm Rücken zur Band nur am Schnacken oder so)! Aufm Punkt gebracht: es zeigte sich einfach, wie wichtig die Infernal Crust Brigade (und Meierei sowieso) is! Goil! Epilog: auch bei den beiden nachfolgenden ICB-Konzerten waren erstaunlich viele Leute da! Weiter so!!!Ich hoffe, das bleibt jetzt auch so!!!

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