11.5.: Für einen solidarischen Stadtteil! Gegen Verdrängung, Verarmung und Aufwertung!

Wir möchten das Ereignis „Gaardener Kulturrotation“ nutzen, um an diesem Tag auf nicht so schöne Missstände im Stadtteil aufmerksam zu machen. Ein großer Teil der Menschen, die in Gaarden leben sind arm, viele haben noch weitere Probleme aufgrund von Krankheit, schlechten Bildungschancen, Herkunft etc. Die Häuser hier sind oft schlecht gepflegt bis baufällig. Kultur und Infrastruktur wie auf dem Westufer gibt es nicht. Hier setzt das Stadtteilbüro an, indem es versucht, Kultur vor Ort zu unterstützen und in Gestalt von „Gaarden hoch 10“ und dem Wirtschaftsbüro den Stadtteil aufzuwerten. Das hört sich erst einmal gut an: saubere Straßen, mehr Beleuchtung, Sport-und Spielplätze, …..
Für sich gesehen gute Ideen.

Aber was steckt dahinter? Die Probleme, die die Menschen im Stadtteil haben, lassen sich nicht mit einer Aufwertung des Stadtteils lösen. Selbst, wenn das Konzept funktionieren würde, würde es nur dazu führen, dass die Bewohner*innen wegen steigender Mieten in andere, abgelegenere Stadtteile verdrängt würden. Schon jetzt führen steigende Mieten zu einer zunehmenden Armut auch lohnarbeitender Menschen. Immobiliengesellschaften wie VONOVIA und Deutsche Wohnen machen Gewinn, indem sie schlechte Wohnungen für zu viel Geld vermieten und noch bei den Nebenkosten bescheißen. Skrupellose Hausbesitzer*innen verdienen an Leiharbeiter*innen, die zu Zehnt in einem Zimmer schlafen.

Nein, das Problem ist nicht in erster Linie der Dreck und die Unordnung im Stadtteil, das Problem heißt Kapitalismus. Solange es den gibt, können Wohnungen nicht gleichzeitig schön, geräumig, hell, trocken, warm und bezahlbar sein. Und es leiden immer die am meisten, denen es eh schon dreckig geht. Kapitalismus macht krank und nimmt die Hoffnung auf
ein besseres Leben.

Wir finden, dass alle Menschen das gleiche Anrecht haben auf Erfüllung der Grundbedürfnisse wie Wohnen, Essen, Wasser, Energie, Mobilität, Bildung und Kultur. Der Weg zu einem guten, schönen Leben führt über die Enteignung von Immobilienfirmen, Energiekonzernen und Banken, der Öffnung aller Grenzen und vielem mehr hin zu einer herrschaftsfreien, solidarischen Gesellschaft. Fangen wir in Gaarden an!

Das volle Programm:

13 Uhr : Graffitiworkshop und Kinderschminken, Selbstorganisierter Stadtteilgarten (Hinterhof Steinmarderweg/Kirchenweg)

15 Uhr : Filz N’The Gang (HipHop aus Gaarden), Fire and Flames Music (Kaiserstr. 31b)

Li(e)ber Anders (Iltisstr. 34):
16.30 Uhr : Anniboy (Singer Songwriter*in/RAK)
17.30 Uhr : Myskodil (Instrumental Doom)
18.30 Uhr : Kroffi (Akkustikpunk)
19.30 Uhr : LPP (Rap)
20.30 Uhr: Auflegen (80iger, Punk, Tanzmucke)

21 Uhr : Rosis Filmpalast: Verdrängung hat viele Gesichter, Subrosa (Elisabethstr. 25)