D.O.A., ey!

DOA, Mr. Burns, Barroom Heroes – Alte Meierei, 07.05.10

D.O.A. inna Meierei also. Krass, dachte ich mir bei der Ankündigung vor Monaten. Wie geil ist das denn eigentlich. Allein in den letzten Monaten waren in unserem schönen Dorf mit The Freeze und Adolescents ja schon zwei DER 80er Harcore(-Punk)-Fraktionen. Und jetzt also der Mensch (und seine Band), der den Begriff seinerzeit mitgeprägt hat mit dem Album nebst Tour namens „Hardcore 81“.:Joey „Shithead“ Keithley.

Aber ersma von vorne beginnen. Wir waren diesma pünktlich wie Sau vor den heiligen Säulen der Alten Meierei. Vorausgegangen war der Gedanke, dass es bestimmt sehr sehr voll werden würde. Es wurde dann auch noch richtich voll, aber noch nicht zu Beginn. Warten war zunächst angesagt, bis die erste Band des Abends, Barroom Heroes aus Emden, mit ihrem räudigen, melodiösen Streetpunk die Leute vor die Bühne zog. Am Anfang waren nur vereinzelt Leute vor der Bühne zu sichten, das änderte sich mit Verlauf des Konzerts aber zunehmend und der Abstand zwischen Bühne und Publikum wurde kleiner. Die vier Kerle wussten schon zu gefallen, ziemlich Boston-angehaucht und mit mehrstimmigen Refrains versehen. Ich hab bei ihrem eingebauten „No Fronts“ genau auf die Münder von einigen Herrschaften geguckt und gesehn, dass Dog Eat Dog wohl vielen in ihrer Pubertät nicht unbekannt waren. „No fronts, no tricks, no soapbox-politics“, auch ich kann es immer noch. Ich gebe es zu (fand sie aber nie wirklich geil, echt! ;)). Kabellose Technik machte es möglich, dass einzelne Bandmitglieder auf Tuchfühlung mit der Crowd gehen konnten. War n guter Auftritt. Aber n paar Lieder weniger wäre hier auch mehr gewesen, v.a., weil noch zwei Bands folgen sollten, die auch nich alle nur 20 Minuten spielten.

Dann kamen Mr. Burns aus Flense. Die Alkohollegenden! Artig bedankten sie sich für die Einladung und merkten an, dass der letzte Gig inna Meierei von ihnen 6 Jahre zurückliegt (mit Leatherface). De Tid lüpt! Kann ich nur immer wiederholen. Mich erinnern sie ja schon an Born To Lose in n bisschen schneller und härter vielleicht. Gaspedal stets durchgedrückt hauten sie uns ihre Oldschool-Punk/Hardcore-Smasher entgegen. Jetzt war auch schon nochma merklich viel mehr los und fast ununterbrochen wurde Pogo getanzt. Hat richtich Bock gemacht! Auch die Melodien kommen ja immer mehr zum Vorschein und Mitgöhlen is da echt einfach. Musik zum Biertinken-Liebhaben. Und nein, wir haben nicht „Buuuuuh“ gerufen, sondern B-U-R-N-S!

Dann das abschließende Warten auf DOA. Ich wollte ja schon seit langem Joeys Memoiren „I, Shithead: A Life in Punk“ lesen (hätte es diese Woche auch fast geschafft, hab mir dann aber doch Get In The Van von Herrn Rollins zugelegt, weil billiger). Ich will gar nicht wissen, was der gute Mann einem so alles zu erzählen hat. Er ist ja mittlerweile auch schon n halbes Jahrhundert alt. Es waren auch einige da, die diese Zeit damals bestimmt selber miterlebt haben und die den Altersdurchschnitt ziemlich angehoben haben. Spätestens jetzt war auch echt ma ziemlich volle Hütte und alle freuten sich, D.O.A. leibhaftich vor einen zu sehen. Von wegen Punk= Jugendkultur. Die alten Herren zeigen uns immer wieder, dass es auch (glücklicherweise) anders geht und man sich die Wut, Frustration und den Antrieb sehr wohl bewahren kann. Schön! Da ich schon viel zu viel geschrieben habe, möchte ich zum Schluss nochma dem Geräuschemeister gratulieren, der es echt immer schafft, einen super Sound zu kreieren. Danke dafür! Und danke den RottenSprotten-Leuten für ein superbes Paket an Bands! Und jetzt als nächstes Black Flag oder mindestens Youth Brigade! Let´s wreck the party, Aller!

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