Gang Green, Threats, Typhoon Motor Dudes – 30.03.07 – Kiel, Alte Meierei
Vor etlichen Tagen bekam ich einen Flyer in die Hand gedrückt, auf dem geschrieben stand, dass Gang Green aus Amiland nicht allein in der Alten Meierei zum Tanze aufzuspielen gedenken. Meine Augen leuchteten, als ich zum Offenen Kanal lief, eine Kamera für diesen Tag buchte, während der Countdown schon für dieses Konzert tickte …
Gegen sechse schlug ich meine Zelte auf, machte erstmal den ewig lästigen Papierkram mit den Bands und Veranstaltern klar. Nach einigen technischen Problemchen, die flugs beseitigt worden waren, knallte ich dem Lichtmischer einen Monitor vor den Latz, damit er sieht, was für wunderschöne Bilder entstehen, wenn er auf die Knöpfchen drückt und die Regler verschiebt. So etwa gegen neune öffnete die Konzertgruppe Klownhouse das Scheunentor zur Halle, durch das etliche Menschentrauben hineinpurzelten. Es dauerte nicht lange und der Schuppen galt an diesem Tage als ausverkauft. Bevor die Show anfing, traf ich noch auf etliche Leute, die man schon seit Monaten und Jahren nicht mehr gesehen hatte . Es war für mich eine Begegnung mit der Dritten Art , bei der ausführlich gesmalltalkt wurde.
Als Opener betraten Typhoon Motor Dudes die Bühne mit einem Programm, deren Songs einen größeren Wiedererkennungswert beinhalteten. Selbst ich hinter der Cam konnte es mir nicht verkneifen, so doch das eine oder andere Mal mit dem Kopf zu nicken und mit dem Fuß zu wackeln. Das tanzwütige Publikum war dem Spektakel auch nicht abgeneigt und feierte ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus Kill City. Aber irgendwie hab ich diese Kapelle doch soundmäßig in anderer Erinnerung. Lag wohl am Bestzungswechsel. Nun ja – gefallen haben sie mir trotzdem. Bin darauf gespannt, wenn ihr nächster Output auf den Tellern kreisen wird, der jetzt aber noch in der Mache ist.
Nach einer kurzen Umbaupause enterten The Threats die Bühne, um mit einer etwas härteren Gangart das Völkchen zu überzeugen. So wie es scheint, hatten sie ihr letztes Album vor über zwanzig Jahren veröffentlicht und nicht ein Fetzen ging vom Klangteppich verloren, der aus amtlich geilen Riffs und rotzigen Gesang bestand, den das illustre Quartett feilgeboten hatte. Das Publikum feierte diese Kapelle mit dem größten Respekt und zollten diesen mit Pogodancing und in die Luft gestreckten Fäusten und Mitgegröhle. Selbst als die Coverversion „Overkill“ von Onkel Lemmy Kilmister zu hören war, gab es kein Halten in den vorderen Zuschauerreihen mehr. Aber nach einer halben Stunde riefen doch die ersten aus der Menge nach dem Hauptact. Nach der Zugabe räumten sie die Bühne, damit Gang Green die Zuschauer begeistern konnten.
Und nun war es endlich soweit: Gang Green, die Helden meiner Vergangenheit, deren Songs ich damals von Lps auf die Kassette überspielte, um billig an deren Aufnahmen heranzukommen, betraten die Bühnenbretter der heiligen Hallen um ein Potpuorri aus den Hits ihrer langen Jahre des Bestehens in der nach Schweiß und Bier befeuchteten Halle zu kredenzen, bei denen die Fangemeinde vor Freude ausrastete. Der eine und andere ließ es sich nicht nehmen, mal wieder ordentlich zu stagediven, während die Musiker dem Bier- und Schnapskonsum frönten, während sie ihre Kracher wie „another wasted night“ und „alcohol“ spielten. Und auch Gang Green waren des Coverns nicht abgeneigt, spielten zur Freude der Zuhörerschaft einen Song von Rose Tattoo nach. Der Sond war allerbest abgemischt, so dass es keinen Grund zum Maulen gab. Selbst das Lichtgemische trug ernorm zur Verbesserung des Konzertes bei.
So etwa nach eineinhalb Stunden war dann dieser Auftritt vorbei, so dass die Menschen mit einem fröhlichen Grinsen im Gesicht sich in ihre Gemächer aufmachten.
Ja – was soll ich noch sagen? Der eine oder andere weiß bestimmt noch mehr als ich oder alles besser, so dass ich letztendlich nur ankündigen kann: Stay Tuned, wenn es wieder heißt „Lowered Expatiations“ presents…
Steve Steel
http://www.dremufuestias.de