KN vom 27. August 2003
Die Bewohner und Freunde der Alten Meierei wollen am morgigen Donnerstag für den weiteren Bestand des Kulturzentrums auf die Strasse gehen. Um 17 Uhr marschiert der Meiereitross am Hornheimer Weg los, anschliessend gibt es auf dem Asmus-Bremer-Platz eine Kundgebung mit solidarischen Takten der Bands „Bonehouse“ und „Disturbers“. Anlass der Demo ist das drohende Aus für diese Einrichtung, die wegen für Anwohner-Ohren allzu lautstarker Konzerte akut von Kündigung bedroht ist. Völlig zu Unrecht, meint Susanne Schröder im Namen des Nutzerplenums der Alten Meierei. Seit 20 Jahren für Konzerte in der Meierei öffentlich geworben, heute wie damals handele es sich um ein „unkommerzielles und selbstverwaltetes Zentrum“. Das die Stadt als Vermiterin nun bereits zwei Abmahnungen verhängt hat und in ihre Funktion als Ordnungsbehörde prüft, ob die Alte Meierei in Wirklichkeit nicht eine verkappte Gaststätte ist, erscheint dem Nutzerplenum nicht nachvollziehbar.
Besonders deshalb nicht, weil bereits am 6. Juli in einem Treffen mit 15 Anwohnern zugesichert worden sei, das die Alte Meierei mit einem Arichtekten ein Konzept zur verbesserten Schallisolierung ausarbeiten werde und bis dahin ihre Konzerte spätestens um 22 Uhr beende. Der Druck sei dennoch „massiv erhöt worden“, klagt Schröder. Tatsächlich wurde am 15. August ein Konzert nach Intervention der von Nachbarn auf den Plan gerufenen Polizei vorzeitig abgebrochen. Ein für vergangenen Freitag vorgesehenes Konzert hat die Alte Meierei darauf hin von vornherein in die „Schaubude“ verlegt. Stadtverwaltung und Anwohner wiedersprechen der Darstellung der Alten Meierei allerdings in einem entscheidenden Punkt: In der zitierten Gesprächsrunde sei nicht davon die Rede gewesen, dass die Konzerte bis zu einer verbesserung des Lärmschutzes um 22 Uhr enden, sonder vielmehr überhaupt nicht stattfinden.(mag)