Zündender Instrumentalpunk nach Hardcoregewitter – ein gelungener Abend

Der Abend begann mit einigen technischen Problemchen. Die PA wollte nicht so wie sie sollte und so dauerte es doch sehr lange bis die ersten Töne aus den Boxen fiepsten und die Anlage dann dank der Hilfe des Removal-Mischers ihre Arbeit aufnahm und der Soundcheck beginnen konnte. Das war auch der Grund, warum die zeitig angereisten Leutchen n bisschen länger vor der Tür warten mussten.


Dafür füllte sich die Halle dann aber auch relativ zügig und es dauerte nicht mehr lange bis Kurhaus mit einem ordentlichen Hardcore-Gewitter den Abend einläuteten. Nach einigen Liedern nickten dann auch die ersten Köpfe und die eine oder andere Bewegung vor der Bühne war zu erkennen. Kurhaus gefielen mir wieder ausgesprochen gut, auch die politischen Statements zwischen den Liedern fehlten nicht, was mir besonders gefällt – gerade weil das in der heutigen Punkrockszene ja nun, mit einigen rühmlichen Ausnahmen, leider nicht mehr selbstverständlich ist. Kurhaus haben sich auf jeden Fall weiter bei meinen lokalen Favorites festgesetzt – bin mal gespannt auf die neue Pladde.
Und nun zu Removal. Ich war ja schon sehr gespannt auf den Gig, hatte schon sehr unterschiedliche Sachen von deren Konzerten gehört und konnte mir die Musik, die ich von deren Website (www.removeallmusic.com) gehört hatte, auch nicht so richtig live vorstellen. Die ersten Songs gefielen mir aber trotzdem ganz gut, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass da nu ja auch langsam der Gesang mal einsetzen könnte – das konnten die eingespielten Samples und die Statements über Dias auf der Bühne vorerst auch nicht wett machen. Mit der Zeit allerdings hörte ich mich richtig in die Musik rein, was wahrscheinlich auch an dem fabelhaften Sound lag. Echt geil, was gute Mischer so aus der Anlage rausholen – so einen genialen Sound hatte ich bisher nur bei Berri Txarrak gehört. Leider wurde der Konzertgenuss nun von einem Vollassi unterbrochen, der einer Frau, die vor der Bühne tanzte, einfach ins Gesicht küsste. Der Idiot ist zwar lobenswerter Weise gleich rausgeflogen, aber meinte dann vor der Tür noch über die Scheißaktion rumdiskutieren zu müssen, anstatt einfach zuzugeben, dass das Shit war und sich zu verpissen. Damit hat er gleich noch n paar mehr Leuten den Abend verdorben.
Wieder drinnen musste ich leider feststellen, dass Removal wohl nicht bei allen Leuten richtig gezündet hatten, denn es war schon deutlich leerer geworden. Beim Rest waren sie aber anscheinend richtig angekommen, denn die meisten standen verzückt vor der Bühne und hörten einfach nur zu. Ich würde zwar nicht so weit wie mein Nebenmann gehen, der die gleich sein ganzes Leben lang hören wollte, aber auch mir gefielen die drei von Lied zu Lied besser. Einfach geil, wenn man sich hinstellen kann und den Leutchen zuguckt, was sie fürn Spaß daran haben, ihr Instrument zu spielen. Schön, dass sie so lange gespielt haben – so war das Konzert trotz der beschissenen Unterbrechung nicht gleich zu Ende.
Zusammengefasst, bis auf die Aktion von dem Vollassi, ein gelungener Abend. So macht dat Spaß. Und auch das Aufräum war gar nicht soo schlimm, auch wenn einige von uns mit einem Removal noch die eine oder andere Bank klar machen mussten, weil die Assis tatsächlich für ne Überweisung 80 Euros haben wollten.