in Exile: The Avengers + Suburban Scumbags

Datum: 18.02.2006
Uhrzeit: 21:00 Uhr

Veranstaltungsort
#_LOCATIONLINK

Kategorie:


Meierei in Exile: diesmal in Flensburg im Kühlhaus
Da die Querelen mit der Stadt Kiel immer noch nicht beigelegt sind, findet dieses Konzert mit The Avengers und den Suburban Scumbags in Flensburg statt. Danke Kiel.

» Meierei im Exil – Was ist da eigentlich los? – Flugblatt zum letzten Meierei in Exile-Konzert mit Watcha Clan

Anfang der 80er Jahre spielte John Peel die US-Punk Band THE AVENGERS in seinem Programm. „We are the one“, ihren Klassiker: „We are the leaders of tomorrow, we are the one to have the fun, we want control we want the power, not gonna stop until it comes, we are not Jesus Christ, we are not fascist pigs, we are not capitalist industrialists, we are not communists, we are the one …“

Die AVENGERS wurden schnell eine der besten Punkbands in San Francisco, und absolvierten in den zwei Jahren bis zu ihrer Auflösung im Juni 1979 über 100 Auftritte. Die AVENGERS spielten u.a. zusammen mit den TALKING HEADS, GO-GO’s, D.O.A., DEAD KENNEDYS, X, DILS und vielen anderen. Am 14. Januar 1978 spielten sie im Vorprogramm beim letzten Auftritt der SEX PISTOLS im Winterland in San Francisco.

Penelope Houston, Sängerin und Songschreiberin der AVENGERS, galt bereits damals als Archetyp der unbeugsamen Rock’n’Roll-Frau. Ihre Kraft und ihre Aggressivität machen aus den kraftvollen Punkstücken persönliche Statements. In ihren düsteren Texten geht es um die psychologischen Momente der gesellschaftlichen Entfremdung. In dem Song „The American in me“ macht sich Penelope Houston Gedanken über einen alten Werbeslogan der US-Army: „Frag nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern, was du für dein Land tun kannst.“ Der Text von „The American in me“ ist auch nach 26 Jahren noch immer bedrückend aktuell. Ein Auszug: „It’s the American in me that makes me watch the blood running out of the bullethole in his head. It’s the American in me that makes me watch TV see on the news, listen what the man said. He said: ?Ask not what you can do for your country, what’s your country been doing to you. Ask not what you can do for your country, what’s your country been doing to your mind?’“

Penelope Houston, die Sängerin der war eine der ersten Frauen in der amerikanischen Punkszene. Sie stellte sicher, dass auch zukünftig weibliche Künstler ihren Platz in dieser Musik haben. Penelope Houston behielt bis heute ihre Kraft und ihre messerscharfen Texte. Mitte der 80er Jahre wechselte sie nur ihre musikalische Ausdrucksform: Folkrock. Dabei sind Folk und Punk gar nicht so weit voneinander entfernt. Viele alte Fans waren von dieser Musik überrascht, und Houston war mit ihrer Folkmusik in den Vereinigten Staaten auch nicht besonders erfolgreich. Die Folkszene nahm die Musik der ehemaligen Frontfrau einer Punkband nicht ernst, und aus der Punkszene kam der Vorwurf des Ausverkaufs. Sie saß zwischen den Stühlen. Viele alte AVENGERS-Fans mochten auch ihre neuen Sachen und verstanden ihren musikalischen Wandel. Im Grunde blieb Penelope Houston ja auch sich selbst treu. Denn bereits die Musik der AVENGERS verstand sie als Folkmusik: „Folkmusik in dem Sinne, dass es ausschließlich Musik ist, die für Freunde gespielt wird. Ursprünglich ist Folkmusik Musik von einfachen Leuten, für einfache Leute. Und keine Musik von Hofmusikern, die nur für die Könige spielten. Als die AVENGERS begannen, spielten wir für Freunde und Nachbarn, und brachten so die Musik aus den großen Rockarenen wieder in die Garage zurück.“