Vokü Schwarz/Rot feat. Irish Revolution

Datum: 29.09.2010
Uhrzeit: 18:00 Uhr

Veranstaltungsort
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!!! Wichtig: Essen beginnt pünktlich um 18:00 Uhr !!!

VoKü SchwarzRot presents: The all irish Themenabend inna Meierei! Wir kredenzen euch proletarisch-irisches auf VeganerInnen-Art, zum Herunterspülen gibt’s das gute Dunkle von der grünen Insel (wahlweise natürlich auch das nicht minder gute Astra). Zum Essen zeigen wir den Ken-Loach Film „The wind that shakes the barley“ Danach folgt der musikalische Genuss: Die Kieler Irish-Folk Band Julains Wake kommt nach den zahllosen Kneipenauftritten mal wieder in die Meierei. Den Abend ausklingen lassen wir zu den Klängen der erlesenen Vinyl-Platten des Meierei-Bluesrockers.

Der Film „The wind that shakes the barley“ schildert in fiktiver Form die Umstände und Widersprüche der irischen Revolution 1916-1921 und dem anschließenden Bürgerkrieg. Der Regisseur Ken Loach dürfte vielen durch seinen Film über den spanischen Bürgerkrieg „Tierra y Libertad – Land und Freiheit“ bekannt sein.

Über die irische Revolution
von www.infopartisan.net

Als der durch Kolonialismus und Überproduktion heißgelaufene Kapitalismus in der zweiten Dekade des 20. Jahrhunderts in die Katastrophe des 1. Weltkrieges mündete, entluden sich in fast ganz Europa revolutionäre Spannungen. Vielerorts wurden durch sie die alten politischen Regime beseitigt – und dennoch nahmen die Geschehnisse einen tragischen Lauf. In Deutschland schlug sich die Mehrheits-Sozialdemokratie nach der Revolution 1918 auf die Seite der alten Eliten und paktierte mit KonterrevolutionärInnen. Die zersplitterte Linke wurde in der Folge immer wieder vernichtend geschlagen, so dass sie 15 Jahre später nicht im Stande war, den Faschismus aufzuhalten.

Irland war zu Beginn des ersten Weltkrieges 1914 eine Kolonie der englischen Krone, und so wurden hunderttausende Iren und Irinnen an die Front geschickt oder unter menschenverachtenden Bedingungen in der Kriegsindustrie eingesetzt. 1916 kam es unter der Leitung des sozialistischen Revolutionärs O’Connolly zu einem allgemeinen Aufstand in ganz Irland. Die Aufständischen besetzten das Postzentrum in Dublin und riefen von dort die Freie und Sozialistische Republik Irland aus. Von der Front abgezogene englische Truppen und nach Irland verlegte englische Polizeieinheiten jedoch bereiteten der Revolution ein Ende. Schon dieses Ereignis war voller Widersprüche, wie z.B. dem Pakt der Aufständischen mit dem reaktionären deutschen Kaiserreich, um so an Waffen und Ausrüstung zu gelangen.

Nach der Niederlage von 1916 und der Erschießung O’Connollys und seiner Vertrauten ging der irische Widerstand von der offenen Konfrontation zum Partisanen- und Guerillakrieg über. Doch nun gewann der Nationalismus als tragende Ideologie des irischen Unabhängigkeitskrieges immer mehr an Bedeutung, und mit dem Nationalismus wuchs die Rolle der katholischen Kirche und des irischen Bürgertums. War eine der zentralen Forderungen der Aufständischen um 1916 noch die Vergesellschaftlichung der Industrie gewesen, und waren folglich irische Industrielle der englischen Krone gegenüber loyal geblieben, ging es im 1921 erreichten Unabhängigkeitsvertrag um die „Nationale Eigenständigkeit der Industrie“. Anstelle einer säkularen Gesellschaft, wie O’Connolly sie angestrebt hatte, wurde die Katholische Kirche quasi als „Staatsreligion“ eingeführt, da dies als ein Akt der Selbstbestimmung gegenüber der Church of England empfunden wurde. In die erste Regierung Irlands unter Eamon de Valera traten sowohl SozialistInnen und SozialdemokratInnen als auch NationalistInnen und einflussreiche Industrielle ein. Die zwangsläufig zerstrittene und handlungsunfähige Regierung war nicht in der Lage, auf den aufkeimenden Bürgerkrieg zu reagieren. Lokal brandeten einige sozialistisch geprägte ArbeiterInnenkämpfe auf, vor allem in den industriellen Zentren in Dublin, Cork oder Galway. Als landesübergreifende Bewegung konnte sich jedoch nur der katholische Nationalismus etablieren, der in der Eroberung des unter britischer Herrschaft verbliebenen Nordens seine Mission und in der IRA seinen bewaffneten Arm gefunden hatte.