Solibuffet & Chuzpenics

Datum: 15.06.2005
Uhrzeit: 19:00 Uhr

Veranstaltungsort
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Ein leckeres Buffet und ein Konzert von Di Chuzpenics und das ganze für die Nachwirkungen der Räumung vom Wagenplatz Bambule und der folgenden Aktionen in HH.


bambule – wer hatte sie nicht…?
der protest, der sich im laufe der räumung des bambule im nov. 2002 entwickelte, war sammelbecken von differenten inhalten und projektionsfläche unterschiedlicher utopien.
von der forderung nach anerkennung vom bauwagenleben als akzeptierte lebensform bis hin zum sturz der regierung waren die inhalte zwar zumeist parolenhaft wurden aber dafür massiv nach aussen getragen. der kleinste gemeinsame nenner war hierbei wut und protest gegen einen rechtssenat und dessen reaktionäre law & order politik zum ausdruck zu bringen, welche sich letztlich für viele nur in der person von schill manifestierten. durch die masse der daran beteiligten leute war der eindruck entstanden, dass sich da eine dynamik entwickelte, die durch die wie uns schien erwünschte mitgestaltung und einbringung von eigenen politischen inhalten prozesshaft zu einer bewegung heranwaxen könnte.

kurz: waren es schliesslich diese beliebigkeit der inhalte und die fehlenden diskussionen auch der grund dafür das sich der protest nicht entwickelte und so den eventcharakter behielt um schliesslich wieder nach dem abdanken schills (aus parteipolitischen gründen) zu verschwinden. eine der letzten aktionen in diesem rahmen war die besetzung eines geländes in der harkortstrasse welches als potentieller ausgleichsplatz für die bambule in der diskussion als möglichkeit dann aber im abbruch der verhandlungen, vom senat aus, zurückgezogen wurde.

nach der räumung des geländes durch die polizei wurden 84 verfahren wegen hausfriedensbruchs eröffnet.

same procedure like every year?!
der senat antwortete auf das zeitweise von tausenden menschen getragene brechen von gesetzen mit bullenbrutalität und unzähligen strafanzeigen. der individualisierte charakter des protestes wird im nachhinein im umgang mit der repression klar. zurück bleiben massen von kosten wegen der schon geführten prozesse, verurteilungen, geld für anwälte, strafbefehle und so weiter, und noch nicht einmal eine handvoll leute aus dem harkortstrassen solibündniss die unter großem aufwand versuchen wenigstens ein teil des geldes zusammen zu bekommen.

im april 2004 besetzten über 100 lkw’s aus ganz deutschland, der schweiz, belgien und anderen ländern die hafenstraße in hh um auf die situation von wagenplätzen aufmerksam zu machen und ihre wut und solidarität mit geräumten oder bedrohten plätzen zum ausdruck zu bringen. gleichzeitig sollte auf die repression gegen menschen die in wägen wohnen aufmerksam gemacht werden. die polizei löste die aktion gewaltsam auf und beschädigte die ellis und jetzt stehen 44 verfahren gegen nötigung an. die ersten prozesstage sind schon gelaufen und der aktion wird der politische charakter abgesprochen.