Act.Absurdum – Das Totenschiff

Datum: 02.11.2018
Uhrzeit: 20:00 Uhr

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Nach längerer Schaffenspause kommen einzelne Mitglieder der Gruppe Act.Absurdum, die in verschiedenen Phasen mitgewirkt haben, zusammen, um ein seit über einem Jahr angedachtes Projekt zu verwirklichen. Sie adaptieren B. Travens Roman „Das Totenschiff“ für die Bühne.

Das in den 1920er Jahren angesiedelte Stück handelt von einem Seemann, der seine Papiere verloren hat und staatenlos in Europa hin und her abgeschoben wird, bis er schließlich auf einem Schiff landet, das zum sinken bestimmt ist um eine Versicherungsprämie zu kassieren.

Das Stück

„Das Totenschiff“ wurde vor knapp hundert Jahren geschrieben, ist aber aufgrund der heutigen geopolitischen Lage aktueller denn je. Es handelt von Entmenschlichung in einer Welt, die einem unmenschlichen Prinzip folgt, deren Konsequenzen Staaten und Grenzen auf der einen Seite und Sklaverei und Ausbeutung auf der anderen Seite sind. Das Zusammenwirken dieser beiden Seiten hat B. Traven scharfsichtig und humorvoll analysiert, und er führt seinen sympathisch naiven Antihelden durch die Abgründe des kapitalistisch-nationalistischen Systhems ohne dabei sentimental zu werden, ja sogar mit einer gewissen bitteren Zuversicht.

Die Hauptfigur ist amerikanischer Staatsbüger, ein weißer Mann, und doch steht er stellvertretend für alle, die ihre Heimat verloren haben, alle die um ihr Überleben mit den Mühlen der Bürokratie kämpfen oder unter unmenschlichen Bedingungen ein Sklavendasein in einer der vielen Ausbeutungsfabriken fristen.

Mit dem Stoff, den wir so orignaletreu wie möglich interpretieren wollen, können wir einen emotionalen sowie analytischen Bezug zur heutigen Wirklichkeit schaffen, ohne es konkret auszusprechen, denn das Prinzip hat sich seit hundert Jahren nicht geändert und spricht für sich.

Die Gruppe

Act Absurdum hat sich 2011 in Berlin gegründet um eine Theaterfassung von Monty Pythons „Das Leben des Brian“ zu inszenieren. Das Stück hatte Premiere im Hausprojekt Köpi und wurde in vielen verschiedenen Spielorten gezeigt, darunter ein Theaterfestival, ein Nachtklub und die Humboldt Universität. Die Inszenierung war in berliner Untergrundkreisen ein großer Erfolg und führte zu einem Fortbestehen der Gruppe, die in unterschiedlicher Besetzung im Verlauf der nächsten Jahre kleinere Theater- und Filmprojekte und auch Straßentheateraktionen durchführte. Act Absurdum hat dabei immer einen aktuell-politischen Bezug, und setzt sich satirisch mit der Dialektik politischer und gesellschaftlicher Absurditäten auseinander.