Absolutist, 71Tonman und From Harbour

Datum: 08.09.2014
Uhrzeit: 20:00 Uhr

Veranstaltungsort
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Konzert mit Absolutist, 71Tonman und From Harbour.


In den letzten Jahren ist immer wieder von Entschleunigung die Rede, vor allem in den Medien. Leider bedeutet das nichts anderes, doch bitte die Freizeit so zu gestalten, dass mensch dann wieder ordentlich und optimal die Arbeitskraft für das Funktionieren der kapitalistischen Maschinerie einsetzen soll. Das finden wir von der Infernal Crust Brigade natürlich scheiße. Richtig gut finden wir hingegen musikalische Entschleunigung, mal schön slow, long and loud as hell! In diesem Sinne haben wir für euch ein feines Paket geschnürt.

Absolutist aus Irland machen eigentlich nichts großartig Neues. Sie kombinieren eine gute Portion Crust mit Postrock-Einflüssen und einer Hand voll Melodien. Das heißt ein gemächlicher Spannungsaufbau, gerne auch mal solange wiederholt, bis sich der Song wirklich im Gehirn fest gefräst hat, nur um dann um so lauter zu explodieren. Dabei wird das nie langweilig, sondern kann auch über die Dauer von fünfzehn Minuten absolut fesseln. Und egal ob Crust-Tornado oder walzende Riffs, ABSOLUTIST sind dabei einfach verdammt gut. Und auch die ruhigeren Momente sind keine Lückenfüller, sondern gut durchdacht. Das mag zwar manchmal an FALL OF EFRAFA erinnern, aber mal ehrlich, es gibt wesentlich schlechtere Einflüsse!

71Tonman aus Polen hingegen steigen hinab in den Moloch namens Sludge und Doom, um sich dort mal amtlich im Dreck zu suhlen. Riffs so breit wie eine Landebahn, das Schlagzeug mit der Wucht von zwei Abrissbirnen und dazu eine Sängerin, die so richtig schön fies klingt. Dazu kann mensch nicht nur amtlich die Haare fliegen lassen (oder Kopf nicken), das ist als musikalische Planierraupe auch bestens dazu geeignet, mal eben alles platt zu machen. Aber auch die Atmosphäre stimmt, 71TONMAN schreiben Songs und reihen keine Riffs aneinander. Für die „slow and heavy“-Fraktion auf jeden Fall Pflicht!

Damit das Ganze nicht zu langsam wird, sind die Flensburger From Harbour mit am Start. Ein wilder Mix aus Hardcore und Metal wird hier geboten. Mal gibt es Screamoparts, dann amtliche Shouts, diverse Metalriffs lassen sich finden, dazu wird gerne mal der Midtempoturbo angeworfen, schneller darf es aber auch werden und der Sänger schreit auch gerne mal. Jetzt könnte natürlich das Unwort Metalcore fallen, aber FROM HARBOUR umschiffen direkt alle Klippen des Genres geschickt (kein stumpfes Gemoshe oder Beatdowngenerve, kein cleanes Gejammer und vor allem kein 08/15-Songwriting). Ist halt einfach gute Musik im Spannungsfeld aus Hardcore und Metal!

Und zum Schluss der obligatorische Hinweis: frühes Kommen sorgt auch für einen frühen Konzertanfang, wichtig vor allem für die, die früh wieder raus müssen, alle anderen können sich ja mal solidarisch zeigen!