Uhrzeit: 19:00 Uhr
Veranstaltungsort
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Kategorie:
Abrisse – „Innen- und Außenansichten einsperrender Institutionen„
Buchvorstellung und Diskussion mit dem Projekt Baul_cken.
Etwa 72.000 Menschen sind zur Zeit in deutschen Justizvollzugsanstalten inhaftiert. Die Bilder, die vom „Knastalltag“ existieren, bewegen sich irgendwo zwischen den Stereotypen von „Schwerverbrechern in Luxuszellen“ oder „armen Schweinen, denen nicht anders geholfen werden kann“. Darüber, wie die Realität dieser mehreren Zehntausend Menschen tatsächlich aussieht, ist wenig bekannt. Die „Innen- und Außenansichten einsperrender Institutionen“ wie Gefängnis eine von ihnen ist, müssen unter anderem aus diesem Grund wieder mehr auf die Agenda, befand die Initiative baul_cken aus Hannover. Was vor 30, 40 Jahren noch selbstverständlich im radikaleren Diskurs war, habe sich, so die Autor_innen, schleichend aus dem linken Themenspektrum entfernt, beziehungsweise den Wandel zur bürgerlichen Position oder auch zur Rückzugsperspektive vollzogen.
Das Projekt Baulücken zeigt grundlegende kritische Positionen zum Thema Gefängnisse auf. Berücksichtigt werden dabei die verschiedenen Sichtweisen von Gefangenen, Aktivist_innen aus verschiedenen Ländern und Antwält_innen, die über eine isolierte Betrachtung der Institution Gefängnis hinaus weisen. Die Vielfalt der behandelten Themen reicht von Arbeit im Knast, „Resozialisierung“, Sicherheitsverwahrung bis hin zur Situation weiblicher Gefangener.
Ob nun die eigene Erfahrung oder Nachdenken über „drinnen“ und „draussen“ ausschlaggebend für ein Interesse an Knast ist, diese Veranstaltung sei allen empfohlen, denen der eine oder andere Laut von sich schließenden Türen quer durch den Kopf hallt.
Präsentiert vom Polit-Tresen unzumutBAR. Die Veranstaltung findet mit Unterstützung der Rosa Luxemburg Stiftung Schleswig-Holstein statt.