70 Jahre Spanischer Bürgerkrieg: Film, Infos

Datum: 24.11.2006
Uhrzeit: 19:00 Uhr

Veranstaltungsort
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Film, Vokü, Veranstaltung zum spanischen Bürgerkrieg

19.00 Volxküche
20.30 Vortrag der Veranstaltungsgruppe
21.30 „libertarias“ – Spielfilm, der den Weg einer Gruppe bewaffneter anarchistischer Frauen der „Mujeres Libres“ durch die Wirren des spanischen Bürgerkriegs beschreibt.

Vor 70 Jahren, am 18. Juli 1936, putschten Kolonialoffiziere in Spanisch-Marokko gegen die gewählte Regierung der Republik Spanien. Vermutlich wäre dieser Putsch bald gescheitert, wäre er nicht von den faschistischen Diktaturen Deutschlands und Italiens unter Bruch des Völkerrechts mit Waffen und Soldaten unterstützt worden. In weiten Teilen Spaniens leisteten loyale Militärs, Arbeiterorganisationen und RepublikanerInnen massiven Widerstand gegen den Militärputsch. Vielen ArbeiterInnen in städtischen und ländlichen Gebieten ging es gleichzeitig aber auch um die soziale Revolution und so begannen sie, in den republikanischen Zonen Spaniens libertäre, genossenschaftliche Strukturen ohne Unterdrückung, Ausbeutung und staatliche Bevormundung aufzubauen.
Die westlichen Demokratien ließen die spanische Republik im Stich, doch AntifaschistInnen aus vielen Ländern kamen, um den Faschismus aktiv und militärisch zu bekämpfen. Die franquistischen Putschgeneräle setzten auf brutale Gewaltanwendung und Terror – mit Hilfe aus Nazideutschland. Deutsche Kampfflieger der Legion Condor bombardierten republikanische Dörfer und Städte. Die Vernichtung der baskischen Stadt Gernika (spanisch: Guernica) durch deutsche Bomberstaffeln, u.a. ausgebildet auf dem Fliegerhorst Wunstorf bei Hannover, wurde zum Symbol militärischer Barbarei.
Der Sieg der Putschisten führte zu einer Massenflucht von RepublikanerInnen, viele emigrierten nach Mexiko, die meisten flohen jedoch ins Nachbarland Frankreich, wo manche in die Hände der deutschen Faschisten gerieten und in Konzentrationslager deportiert wurden. In Spanien errichtete Franco eine Jahrzehnte andauernde Diktatur, der Hunderttausende zum Opfer fielen. Mit Morden, Folterungen und Massenverhaftungen versuchte das Francoregime jegliche Opposition im Keim zu ersticken, dennoch wurde Widerstand geleistet. Nach dem Tode Francos 1975 bemühten sich die Herrschenden, die Verbrechen des Regimes totzuschweigen.
Erst in den letzten Jahren begannen Basisinitiativen und HistorikerInnen in Spanien an die Opfer zu erinnern und sich mit der verdrängten Geschichte zu beschäftigen. Und in Deutschland? Über die lange, blutige Geschichte deutsch-spanischer Militär- und Geheimdienstkooperation redet man hierzulande nicht so gern …
Grund genug, sich auch hier und heute mit dem Spanischen Bürgerkrieg und seinen Folgen auseinander zu setzen.

Eine Gruppe von AnarchistInnen aus Schleswig-Holstein nahm sich im Sommer dieses Thema zu Herzen, führte eine ganze Reihe von Informations- und Diskussionsveranstaltungen in Kiel durch und organisierte im September eine Reise nach Spanien hin zu anarchistischen Initiativen, Zeitzeugen und symbolträchtigen Orten der Spanischen Revolution.

Wir rebelti@s wollen mit diesem Wochenende die Veranstaltungsgruppe unterstützen und auch einen eigenen Beitrag leisten, weil auch wir es wichtig finden, die Geschichte der Spanischen Revolution und die dort gemachten Erfahrungen einer sich befreienden Gesellschaft, des massenhaften bewaffneten Kampfes gegen den Faschismus und der enormen internationalen Solidarität nicht zu vergessen.


Weiter gehts am Samstag mit Konzert und Party.