SUN WORSHIP / 19.08.2018 – Kiel, Alte Meierei

Review von Philipp (Dremufuestias)

Ich mag Matinees, aber heute ist der Beginn um 16:00 Uhr organisatorisch einfach nicht machbar. So verpasse ich die erste Band AB°EST komplett. Konsequenterweise fehlen diese dann auch in der Überschrift, man will ja keine*n mit falschen Versprechungen enttäuschen. Die Meinungen zu dieser Band gehen übrigens extrem auseinander, decken quasi das gesamte Spektrum von Begeisterung bis Komplettablehnung ab.

Wie lange hängen eigentlich schon diese Sterne an der Meiereidecke? Sind recht neu, oder? Die passen auf jeden gut zu INFERNAL CRUST BRIGADE-Shows, herrscht bei Herb doch meist tiefste Nacht.

Ich weiß bis zum Konzert gar nichts über SUN WORSHIP und bin überrascht, dass es sich um ein Duo handelt. Selten ist das nicht mehr, man denke nur an andere Extrem-Duos wie INCARCERATION, MANTAR, DIVIDE oder BEEHOOVER. Auch SUN WORSHIP lösen das Problem des fehlenden Basses, indem der Gitarrist über zwei Amps, je einen Gitarren- und einen Bass-Amp, spielt. Beide Musiker liefern zudem Vocals, wobei der Gitarrist eher kreischt, während der Drummer gutturaler klingt, fast schon Death-Metal-artig. Verschrieben haben sich die Berliner der alten Schule Norwegens, die der Welt bewiesen hat, dass totale Raserei etwas Erhabenes ausstrahlen kann. Man darf darüber streiten, ob die eingewobenen feinen Gitarrenmelodien für die Stilbeschreibung der Band ein Post-Präfix rechtfertigen. Ich mache auch einen leichten Crust-Einschlag aus. Ass hat den Sound jedenfalls perfekt austariert, wobei die Band offenbar auch genau weiß, was sie tut. Von Drone- oder Ambient-Einflüssen höre ich übrigens nichts heraus, aber vielleicht sind diese auf den bisherigen SUN-WORSHIP-Tonträgern vorhanden. Live kannste dich fallen lassen, die aggressiven Blastbeats genießen und in den Tremolo-Gitarrenmelodien schwelgen.

Wieder mal eine Black-Metal-Perle, welche die INFERNAL CRUST BRIGADE da aus dem Urschlamm des Undergrounds hervorbefördert hat.

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