Fr. 5.12. Kiel: Refugees Welcome! – Rave

Aufruf zur antirassistischen Nachttanzdemo in Kiel am 5.12.2014, 18 Uhr Bootshaven.


Solidarität mit Flüchtlingen! Grenzen auf für alle!

Refugees Welcome Rave! Nachttanzdemo für ein Bleiberecht für alle! Techno gegen Rassismus!

Was ist da eigentlich los an Europas Grenzen?
Weltweit sind Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Armut. Die meisten bleiben dabei in ihrer Herkunftsregion. Nur ein sehr geringer Teil wagt die Flucht nach Europa, um hier, in der Hoffnung auf ein besseres Leben, einen Antrag auf Asyl zu stellen.
Aber in der europäischen Asyldebatte steht das Schicksal dieser Menschen kaum an erster Stelle. Vielmehr wird diskutiert, welchen wirtschaftlichen Nutzen die Menschen für Europa haben. Einreisen darf vielleicht*, wer als „qualifizierte Fachkraft“ gebraucht wird. Besonders an den europäischen Außengrenzen wird eine Politik der Abschottung betrieben, um Menschen unmittelbar an der Einreise zu hindern. Denn nur wer es bis nach Europa schafft, darf auch einen Antrag auf Asyl stellen.

In der europäischen Grenzschutzagentur „Frontex“ kooperieren die EU-Staaten unter großem Aufwand und mit erheblichen und immer weiter wachsenden Ressourcen, um „irreguläre Migration“ mit militärischen Mitteln zu bekämpfen. Erklärtes Ziel ist dabei nicht der Schutz der Menschen, sondern die Abschottung Europas. Diese Politik hat seit dem Jahr 2000 bereits zum Tod von über 22.000 Menschen geführt! Insbesondere im Mittelmeer ertrinken immer wieder Unzählige. Allein dieses Jahr bisher über 3000 Menschen. Besonders tragische Unglücke, wie das im Jahr 2013 vor Lampedusa, bei dem fast 400 Menschen starben, lösen zum Teil heftige Diskussionen aus. Als Konsequenz wurde für etwa ein Jahr die italienischen Operation „Mare Nostrum“ eingeführt, die Menschen vor dem Ertrinken bewahren sollte.

Doch was bleibt nach dem Ende dieser Operation? Die EU startete diesen Herbst die europäische Abschottungsmission „Triton“ und führte dazu die bis dahin größte bekannte Polizeiaktion gegen Geflüchtete durch, an der sich auch Deutschland beteiligte. Zwei Wochen lang wurden bei der Operation „mos maiorum“ europaweit hunderte Polizist*innen für umfangreiche Kontrollen, insbesondere an Verkehrsknotenpunkten, eingesetzt, um „illegale“ Reisende aufzugreifen.
Das langfristige Ziel der europäischen Flüchtlingspoltik bleibt also, Europas Außengrenzen möglichst effektiv abzuschotten.

Warum flüchten Menschen überhaupt?
Die Fluchtursachen sind vielfältig. Unter anderem durch unzählige Konflikte und Kriege werden Menschen weltweit ganz direkt in ihrer Existenz bedroht und zur Flucht gezwungen. Doch auch Hunger und Armut, als Folge dieser Konflikte oder als Konsequenz einer kapitalistischen Weltwirtschaft sind häufige Migrationsgründe. Nicht zuletzt sind auch Diskriminierung und Ausgrenzung von religiösen, politischen oder ethnischen Minderheiten häufige Fluchtursachen.
Die Aussicht auf Asyl wird entscheidend von den jeweiligen Fluchtursachen mitbestimmt. So haben Kriegsflüchtlinge, insbesondere aus medial besonders präsenten Regionen, wesentlich bessere Erfolgsaussichten, als solche, die „nur“ vor existenzbedrohender Armut fliehen. Besonders perfide wurden die beiden Gruppen in der jüngsten Asylrechtsdebatte gegeneinander ausgespielt. Für „Wirtschaftsflüchtlinge“ aus den Balkanstaaten wurde der Zugang zu Asyl massiv erschwert und im Gegenzug das Asylverfahren für Kriegsflüchtlinge aus Syrien und Afghanistan erleichtert.

Ein Mensch hat es nach Europa geschafft…und jetzt?
Wer es trotz aller Hindernisse nach Europa schafft, darf sich nicht aussuchen, wo mensch leben möchte. Wo Asyl beantragt werden darf, bestimmt die sogenannte Dublin-II bzw. jetzt Dublin-III Verordnung. Die schreibt vor, dass Geflüchtete im ersten (europäischen) Land der EU Asyl beantragen müssen, in das sie gelangen. Offensichtlich befinden sich Staaten, die keine europäische Außengrenzen besitzen – wie Deutschland – in einer komfortablen Situation. Sie können einen Gutteil der Menschen abweisen, ohne ihr Recht auf Asyl überhaupt geprüft zu haben. Zuständig sei eben ein anderer EU-Staat. In den Außenstaaten der EU verschärft sich so die Situation. Geflüchtete müssen auf der Straße ohne (medizinische) Versorgung leben, werden kriminalisiert und zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen interniert. Unter großem Aufwand werden europaweite Datenbanken etabliert, um zu verhindern, dass mehrfach Asyl beantragt wird. Wenn Geflüchtete sich diesem Prozess entziehen wollen, bleibt ihnen oftmals nur ein Leben in der Illegalität und Obdachlosigkeit.

Und was passiert hier im schönen Deutschland?
Auch in Deutschland sind die Bedingungen für Geflüchtete häufig ziemlich beschissen. Nachdem Anfang der 90er Jahre das Grundrecht auf Asyl de facto abgeschafft wurde, verschärft sich das Asylgesetz bis heute sukzessiv, getragen von SPD, CDU, FDP und Grünen. Die gesellschaftlichen Debatten um die Asylpolitik werden von rassistischen Stereotypen dominiert, die in weiten Teilen der Bevölkerung verankert sind. Dabei ist es in den vergangenen Jahren und verstärkt in letzter Zeit bundesweit zu politischen Hasstiraden und gewaltsamen Ausschreitungen gegen Flüchtlinge und deren Unterkünfte durch Nazis, durch Parteien wie AfD, NPD aber auch durch „besorgte Bürger*innen“ gekommen.

In den letzten Jahren ist es nach jahrelangem Rückgang zu einem (Wieder-)Anstieg von Schutzsuchenden gekommen. Vor allem die Konflikte in Syrien, im Irak und Afghanistan verstärken den Migrationsdruck. Damit die Geflüchteten möglichst wenig Kosten verursachen und gleichzeitig ein Aufenthalt in Deutschland möglichst unattraktiv erscheint, werden sie den hier lebenden Menschen nicht gleichgestellt behandelt, sondern systematisch diskriminiert. Sie werden in Sammelunterkünften untergebracht, die durch den jahrelangen massiven Abbau von Unterkünften durch die Kommunen meist überfüllt sind, sodass vielerorts Notunterkünfte eingesetzt werden. So mussten in der Erstaufnahmestelle in Neumünster Menschen in Zelten wohnen. Auch erhalten Geflüchtete auf Grundlage des Asylbewerberleistungsgesetzes weniger Sozialleistungen, dürfen sich nicht frei bewegen, werden nicht oder nur unzureichend gesundheitlich versorgt und unterliegen in den ersten Monaten einem Bildungs- und Arbeitsverbot. Zudem wurden allein im Jahr 2013 über 10.000 Menschen aus Deutschland abgeschoben, über 300 Menschen 2012 und 2013 aus Schleswig-Holstein, Kiel inbegriffen.

Die jüngsten Gesetzesreformen führten zu einer weiteren Verschärfung des Asylrechts. Mit Stimmen der Grünen Partei wurden die drei Balkanstaaten Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina als „sichere Herkunftsländer“ eingestuft. Aufgrund dieser Einschätzung sei es also verantwortbar, Geflüchtete ohne Bedenken dorthin auszuweisen. Betroffen sind vor allem Roma, die in ihrer Heimat von Armut und Diskriminierung bedroht sind und nun dennoch schneller und teils ohne inhaltliche Prüfung ihres Asylantrags abgeschoben werden können. Ihnen wird damit das Recht auf Asyl de facto verwehrt.

Was geht in Kiel und Schleswig-Holstein?
Auch in unserer Nachbarschaft leben Menschen, die von den Folgen dieser Asylpolitik bedroht sind. Aber es organisiert sich Protest. So macht die Kampagne „Dublin in Kiel – right to stay!“ zur Zeit anhand von drei Einzelfällen, die aufgrund der Dublin-III Verordnung akut in Gefahr einer Abschiebung nach Italien sind, auf die unmenschliche Dublin-III
Regelung aufmerksam. Das „Medibüro Kiel“ setzt sich für eine qualifizierte medizinische Behandlung für Illegalisierte, die ihnen der Staat verweigert, ein und organisiert so z. B. die Betreuung und Versorgung von Müttern und Neugeborenen mit kooperierenden Ärzt*innen anonym und kostenlos.

Tanzend und mit satten Bässen wollen wir uns am 5. Dezember solidarisch zeigen mit den Kämpfen der Geflüchteten und den Opfern dieser Politik. Lasst uns zusammen Raven gegen die rassistische Flüchtlingspolitik Europas und Deutschlands!

Für globale Bewegungsfreiheit für alle!
Frontex zu Fischfutter!
Rassistische Gesetze abschaffen!
Abschiebungen stoppen!
^REFUGEES-WELCOME-RAVE
Freitag // 5.12.14 // 18.00 // BOOTSHAFEN // KIEL^
Weitere Infos
…page…



Von www.riseup.tk:

Mi. 30.4. HH: „1. Mai 2014: Da geht noch mehr … RISE UP!“

Freedom of Movement now!
^19 Uhr | Hamburg | Bahnhof Altona

Gemeinsame Bahn-Anreise aus Kiel:
Treffpunkt: 17 Uhr | HBF (Fahrkartenautomaten)
Abfahrt: 17.21 Uhr^
Der Kapitalismus wird uns täglich als alternativlos verkauft. Dem wollen wir widerspechen! Die für die meisten Menschen miserablen Lebensbedingungen im Kapitalismus zeigen, dass eine andere Welt nötig und die kleinen und großen Kämpfe, dass noch lange nichts entschieden ist…

Schauen wir nach Europa…

… sehen wir von Krisen angeschlagene Staaten, die von der EU gezwungen werden, ihre öffentlichen Haushalte zu „sanieren“, dass heißt staatliche Betriebe zu privatisieren und öffentliche Ausgaben zu kürzen. In Südeuropa wurden Löhne und Gehälter erheblich abgesenkt; Massenarbeitlosigkeit, drastische Verschlechterungen bei der Gesundheitsversorgung und Wohnungslosigkeit treiben die Menschen in Armut und Elend. Dagegen demonstrieren Tausende auf den Straßen, versammeln sich auf öffentlichen Plätzen, streiken im Betrieb und fangen an, Widerstand zu organisieren. Die Generalstreiks, Massenproteste, Verhinderungen von Zwangsräumungen und die Besetzungen von Plätzen, Häusern und Betrieben sind ein ermutigendes Signal!

… denken wir an die heftigen Ausseinandersetzungen um den Gezi Park in Istanbul, ein Kampf gegen neoliberale Stadtentwicklung und um öffentlichen Raum, aber auch einer von vielen Kämpfen gegen repressive Staatspolitik und autoritäre Machthaber.

Blicken wir weiter…

… sehen wir soziale Auseinandersetzungen in etlichen Ländern. In Brasilien musste eine Preiserhöhung im öffentlichen Nahverkehr nach Protesten zurück genommen werden. Millionen Menschen demonstrieren gegen die Milliarden verschlingenden Großveranstaltungen Fussball-​WM 2014 und Olympia 2016 und fordern stattdessen besseren Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. Die Wut der Menschen richtet sich auch gegen Polizeigewalt, korrupte Verwaltungen und andere Missstände.

Und in Hamburg…

… geht einiges! Am 1. Mai 2013 schlossen sich Geflüchtete zu der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ zusammen und traten erstmalig in die Öffentlichkeit um gemeinsam gegen das europäische Asylrecht und für eine Anerkennung ihrer Situation als Kriegsflüchtlinge zu kämpfen. In den folgenden Monaten rollte eine Welle der Solidarität durch die Stadt und in einer überraschenden Intensität gingen Menschen zu zehntausenden auf die Strasse und forderten ein solidarisches Europa. Immer wieder wurden die Ursachen für Flucht, Migration und Rassismus thematisiert, Schüler*innen aus ganz Hamburg streikten einen Tag lang und demonstrierten durch die Innenstadt bis zur Zentrale der SPD. Der Hamburger Staatsapparat antwortete gewohnt kreativ, ordnete rassistische Polizeikontrollen an und versuchte damit erfolglos den Protest zu spalten und einzelne abzuschieben. Ganze Stadtteile wurden zu Gefahrengebieten erklärt, und damit diverse Grundrechte außer Kraft gesetzt.

… führte der (geplante) Abriss der Esso-Häuser zu weiteren Protesten. Der Abriss steht symbolisch für die Zerstörung bezahlbaren Wohnraums, eine Kommerzialisierung öffentlichen Raums und die Luxussanierung ganzer Stadtteile.

Make capitalism history

Das kapitalistische Wirtschaftsmodell basiert auf globaler und individueller Ausbeutung und bringt notwendig Armut, soziale Spaltung und Kriege hervor. Die BRD ist mit ihrer reichen Erfahrung beim Abbau von sozialen und Arbeitnehmer*innen Rechten die treibende Kraft dabei, die Bevölkerung der EU Staaten in Konkurenz zueinander zu stellen. Die Folge dieses brutalen Wettbewerbs ist ein allgemeiner Sozialabbau. Dieses Klima bietet einen fruchtbaren Nährboden für rechte und faschistische Propaganda. Wir erteilen jeder nationalistischen Standortlogik – auf die sich viel zu oft auch die deutschen Gewerkschaften einlassen – eine klare Absage.

Am 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiter*innen, gehen weltweit Millionen Menschen für ein besseres Leben auf die Straße. Gemeinsam und solidarisch kämpfen wir gegen Konkurrenz und Spaltungsverhältnisse und für ein schönes Leben für Alle: Ob in den Gewerkschaften, sozialen Bewegungen oder an der Basis im Betrieb, Stadtteil oder in Schule und Uni. Wo immer es möglich ist, sollten wir unsere Kämpfe vernetzen, uns organisieren und kollektiv handeln. Mit einem eigenständigen Block auf der Gewerkschaftsdemo wollen wir zeigen, dass es uns um Alles geht. Wir wollen nicht nur hier und da ein bisschen mehr Lohn oder bessere Arbeitsbedingungen, sondern eine grundlegend andere Gesellschaft! Um eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung erkämpfen zu können, müssen wir alle lernen, unsere Angelegenheiten in die eigenen Hände zu nehmen. Darumsetzen wir auf Selbstorganisierung und Selbstermächtigung, statt unsere Interessen an Staat und Institutionen zu delegieren. Nur so lassen sich Klassenkämpfe hin zu Alternativen zum Kapitalismus und zur rassistischen Festung Europa entwickeln. Geht mit uns auf die Straße!

Weitere Infos: www.riseup.tk | www.antifa-kiel.org
…page…


Von www.lampedusa-hamburg.info:

Sa. 1.3. HH: „Lampedusa in Hamburg bleibt!“

Großdemonstration und politisch-kulturelle Parade

13 Uhr | Hamburg | HBF (Hachmannplatz)

Gemeinsame Bahn-Anreise aus Kiel:
11 Uhr | HBF (Treffpunkt Fahrkartenautomaten)

„Der Umzug soll mit möglichst vielen verschiedenen Installationen und Skulpturen die Inhalte des Protests visualisieren. Weltwirtschaft, Krieg, Flucht, Vertreibung, Lagersystem, rassistische Staatsgewalt, Widerstand, Solidarität, Basisgemeinschaften sind einige Stichworte zu denen kreative Darstellungsformen gesucht werden. Live-Music-Acts sind ebenfalls Teil des Programms.“

Mehr Infos: www.lampedusa-hamburg.info
…page…


Von www.avanti-projekt.de/kiel:

Sa. 2.11. Kiel: Solidarität mit „Lampedusa in Hamburg“ – Für ein Bleiberecht nach § 23 Aufenthaltsgesetz!

Bundesweite Demonstration in Hamburg und Warmup-Demo in Kiel

Seit fast einem halben Jahr sind die lybischen Kriegsflüchtlinge „Lampedusa in Hamburg“ auf der Straße, tausende Menschen unterstützen ihre Forderung nach einem Aufenthaltsrecht. Den Stimmen für Gerechtigkeit und Menschlichkeit zeigt der Senat unbeirrt die kalte Schulter. Hatte die St. Pauli-Kirche mit der notdürftigen Unterbringung von 80 „Lampedusas“ einen „African Summer“ ausgerufen, bereitet der Hamburger Senat nun einen Deutschen Winter vor. Doch dem Senat wird von den Menschen in Hamburg vielfältiger Protest und Widerstand entgegen gebracht.

Während der Hamburger SPD-Senat weiterhin jede gerechte Lösung blockiert, ergeht sich die SPD in Schleswig-Holstein in Lippenbekenntnissen: „Das Flüchtlingsdrama vor Lampedusa ist nicht nur eine menschliche Katastrophe, sondern ein Offenbarungseid der europäischen Flüchtlingspolitik. Die SPD muss sich hier klar und deutlich positionieren, und zwar für eine Flüchtlingspolitik, die die Menschenwürde aller Menschen zum Maßstab macht! … Menschen in Not und Lebensgefahr muss immer geholfen werden. Unterlassene Hilfeleistung ist kein Unglück, sondern ein Verbrechen!“, so SPD-Chef Stegner.

Die Realität sieht anders aus: eine klare Positionierung gegenüber dem Hamburger Senat bleibt aus, auch in Schleswig-Holstein werden Geflüchtete weiter in Lager und Abschiebegefängnisse gesteckt, auch Schleswig-Holstein schiebt weiter Menschen in Hunger, Krieg und Elend ab. Wir rufen daher alle solidarischen Menschen auf, an der bundesweiten Demonstration in Hamburg teilzunehmen.

Vorher werden wir in Kiel demonstrieren und damit auch der Schleswig Holsteinischen SPD deutlich machen: wir sind Eure Worthülsen satt, wir erwarten von Euch Taten – gegenüber der Hamburger SPD, aber auch im eigenen Land. Wir fordern für die „Lampedusa in Hamburg“-Flüchtlinge ein Aufenthaltsrecht nach § 23 Aufenthaltsgesetz. Wir sind uns dessen bewusst, dass dies für die Kriegsflüchtlinge in Hamburg eine lebenswichtige Forderung ist – dass es aber gleichzeitig nur ein erster winziger Schritt ist, dass noch viel Protest und Widerstand notwendig sein wird, bis die rassistische Abschottungspolitik Deutschlands und Europas beendet ist, die Tausende von Menschen das Leben gekostet hat, die nicht hier geborene Menschen nur willkommen heißt, wenn sie wirtschaftlich „nützlich“ sind.

Wir fordern alle solidarischen Menschen auf, erst in Kiel und dann in Hamburg zu demonstrieren und damit „Lampedusa in Hamburg“ und anderen Flüchtlingen zu zeigen: „You’ll never walk alone!“
^ Demonstration in Kiel:
11 Uhr (pünktlich!), Asmus-Bremer-Platz
Zwischenkundgebung bei der SPD am Kleinen Kuhberg – Abschlusskundgebung am Hauptbahnhof

Treffen zur Abfahrt nach Hamburg:
12 Uhr, Kiel Hauptbahnhof (bei den Fahrkartenautomaten)

Bundesweite Demonstration in Hamburg:
14 Uhr, Hachmannplatz (Hauptbahnhof)^
Avanti – Projekt undogmatische Linke (iL) Kiel
…page…


Fr. 25.10. Kiel: Refugees welcome!

Solidarität mit der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ und allen Geflüchteten! Überall!
Stoppt die rassistischen Kontrollen durch den SPD-Senat!
^Demonstration // 25.10.2013 // 17.00 // Bahnhofsvorplatz // Kiel^
Seit 1 ½ Jahren formiert sich in Deutschland der bundesweite Protest hier lebender geflüchteter Menschen gegen das rassistische Asylsystem Deutschlands in Form von Protestmärschen, Besetzungen von öffentlichen Plätzen und radikalem Protest bis zum Hungerstreik. Die Betroffenen kämpfen gegen die systematisch entmündigenden, rassistischen Sondergesetze, die sie aufgrund der Residenzpflicht in überfüllten Lagern isolieren, ihnen Arbeitserlaubnis und Bildungsmöglichkeiten verwehren. Die täglich drohende Abschiebung macht die Betroffenen psychisch und physisch krank und führt einige Menschen zum Suizid.

Nach den rassistischen Pogromen 1992 verständigten sich CDU/CSU, FDP und SPD über die Abschaffung des Grundrechts auf Asyl und besiegelten dies mit dem Abschiebe-Artikel 16a.
Dieser Artikel sowie die Dublin-II Verordnung schreibt den Geflüchteten vor, dass sie in dem Land Asyl beantragen müssen, in dem sie als erstes europäischen Boden betreten. Damit wird die Verantwortung auf dem Rücken der Flüchtlinge an die Randländer der EU wie Italien und Griechenland verlagert, wo sie Obdachlosigkeit, Hunger, Polizeigewalt und irreguläre Asylverfahren erwarten.

Diese unmenschlichen Bedingungen zwingen viele Menschen zur weiteren Flucht innerhalb Europas. Nachdem im April 2013 700 Geflüchtete aus Lampedusa aus einem Obdachlosenheim in Hamburg auf die Straße gesetzt wurden, entschied sich auch diese Gruppe zum aktiven Widerstand. Von Anfang an zeigten sich tausende Hamburger_Innen mit ihnen solidarisch und leisteten auf vielfältige Weise praktische Unterstützung, so bot die St. Pauli Kirche 80 Geflüchteten eine Unterkunft.

Der Hamburger Senat beantwortet diesen Widerstand und die gelebte Solidarität mit immer schärferer Repression und zeigt keinerlei Gesprächsbereitschaft.
Rassistische Kontrollen, Bespitzelungen und willkürliche Verhaftungen sind an der Tagesordnung – zuletzt führte die menschenverachtende Politik des Senats zu einem Verbot gegen das Aufstellen von lebensnotwendigen Schlafcontainern für den Winter.

Die Gruppe der Geflüchteten kämpft um ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht nach §23. Nach §23 liegt es in der Entscheidungsgewalt der Bundesländer, in Härtefällen Aufenthaltstitel zu gewähren. Die Hamburger Politiker_Innen und insbesondere der Bürgermeister und Hardliner Olaf Scholz verwehren sich aber weiterhin gegen jede gerechte Lösung und zeigen dem Protest die kalte Schulter.
Gezielt werden Menschen in St. Pauli und Umgebung rassistisch aufgrund ihrer Hautfarbe kontrolliert, verhaftet und drangsaliert, die massiv aufflammenden Proteste jedoch kriminalisiert.

Während die Hamburger SPD weiterhin eine unmenschliche, rassistische Politik betreibt, verstecken sich ihre Genossen_Innen der SPD-geführten Landesregierung Schleswig Holsteins hinter leeren Worten und stehlen sich aus ihrer Verantwortung.
„Das Flüchtlingsdrama vor Lampedusa ist nicht nur eine menschliche Katastrophe, sondern ein Offenbarungseid der europäischen Flüchtlingspolitik“ [… „Menschen in Not und Lebensgefahr muss immer geholfen werden. Unterlassene Hilfeleistung ist kein Unglück, sondern ein Verbrechen!“, so SPD-Chef Stegner zur momentanen Situation. Doch bis jetzt lässt die Landesregierung eine klare Positionierung gegenüber dem Hamburger Senat vermissen und lässt zudem auch weiterhin Geflüchtete in Schleswig-Holstein in Lagern und im Abschiebegefängnis einsperren, isolieren und abschieben.

Wir unterstützen die Forderungen der Geflüchteten und fordern:

Den sofortigen Stopp der rassistischen Kontrollen!
Anerkennung der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ nach §23 Aufenthaltsrecht!
Abschaffung aller Lager!
Abschaffung der Residenzpflicht!
Stopp aller Abschiebungen!

Kommt zur Demonstration am 25.10.2013 um 17.00 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz in Kiel und zeigt Solidarität mit allen Geflüchteten!!!

No Border! No Nation!

Zusätzlich rufen wir zur Großdemonstration der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ am 2.11.2013 um 14.00 Uhr am Hachmannplatz in Hamburg auf!

Weitere Infos:

www.lampedusa-in-hamburg.org | florableibt.blogsport.de | www.antifa-kiel.org
…page…


Von refugeesrevolution.blogsport.de:

Flüchtlings-Bustour am 18. März in Neumünster:
*Besuch des Aufnahmelagers für Asylsuchende*
und
*Informationsveranstaltung der Geflüchteten in der AJZ*

Am Montag, 18. März machen Geflüchtete in Neumünster Station, um über ihre Proteste und ihren Kampf zu berichten: für die Abschaffung der unmenschlichen Abschiebegesetze, die Schließung aller Flüchtlingslager und die Abschaffung der Residenzpflicht. Seit Ende Februar fährt eine Gruppe von Flüchtlings-Aktivist_innen für drei Wochen durch verschiedene deutsche Städte, um auf ihren Protest aufmerksam zu machen und insbesondere die Geflüchteten in den Lagern vor Ort zu informieren.

Am 18. März werden sie um 15:00 Uhr das Aufnahmelager in Neumünster besuchen, um Kontakt zu den dortigen Flüchtlingen aufzunehmen. Anschließend laden die Geflüchteten in die AJZ Neumünster (Friedrichstraße 24, Neumünster): Der Abend startet um 18 Uhr mit einer „Küche für alle“, um 19 Uhr beginnt die Informationsveranstaltung.

Da es in den vergangenen Tagen in Köln-Ehrenfeld und Karlsruhe zu gewalttätigen Übergriffen auf die Aktivist_innen durch die Polizei kam, ist es besonders wichtig, dass in Neumünster ab 15 Uhr zahlreiche Beobachter_innen anwesend sind. Wir werden mit dem Zug um 14.21 Uhr am Hbf Kiel starten (Ankunft NMS BHF 14.41 Uhr) und von dort aus gemeinsam zum Aufnahmelager gehen. Wer möchte, kann aber auch gerne erst zur Informationsveranstaltung im AJZ dazustoßen.

Wir hoffen auf zahlreiche Unterstützung!

Weitere Informationen:

» refugeesrevolution.blogsport.de
» asylstrikeberlin.wordpress.com
» Tourtagebuch in deutscher Übersetzung