B: Solidarität mit dem Georg v. Rauch Haus!

Wir solidarisieren uns mit den Bewohner_innen und Nutzer_innen des linken Berliner Wohn- und Kulturprojektes Georg von Rauch Haus, auf das in der Nacht zum 25. Dezember 2011 ein Brandanschlag verübt wurde und dokumentieren ihre Erklärung zu den Geschehnissen.

Erklärung des Georg von Rauch Hauses

zu dem Brandanschlag vom 25. Dezember 2011

Am Morgen des 25. Dezember wurde im Georg von Rauch Haus an zwei verschiedenen Stellen im Eingangsbereich Feuer gelegt. Durch das sich ausbreitende Feuer kam es zu einer immensen Rauch- und Hitzeentwicklung im Haus. Gleichzeitig fielen Strom und Wasser aus, was eigene Löschversuche unmöglich machte. In dem Haus, in dem über 35 Personen leben, wurden schlafende Bewohner_Innen durch den Rauch bzw. Schreie wach, wobei es ihnen zum Teil unmöglich war durch die Treppenhäuser zu fliehen. Zu stark waren Rauch und Hitze. Einige sind von ihren Fenstern aufs Dach geklettert, bis sie von der Feuerwehr heruntergeholt wurden. Andere haben versucht aus ihren Fenstern auf die Straße zu gelangen. Durch Stürze sind zwei Hausbewohner mit (teilweise komplizierten) Knochenbrüchen immer noch im Krankenhaus und müssen operiert werden. Ein Bewohner hat sich beim Greifen ans glühende Treppengeländer schwere Verletzungen an den Händen zugezogen. Weitere Personen wurden mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus gebracht. Die Bausubstanz des Hauses ist durch den Brand weitestgehend unbeschädigt geblieben. Nach dem Ende der Löscharbeiten war die Polizei/Kripo ca. zwei Stunden im Haus und durchsuchte dabei auch mehrere Zimmer.

Spekulationen über Täter wollen wir zu diesem Zeitpunkt ausdrücklich nicht unterstützen, da es bisher weder Zeugen, noch Bekennerschreiben jeglicher Art gibt. Jedoch sehen wir in dieser Tat einen Angriff auf das Haus, deren Bewohner und das wofür das Rauchhaus steht.

DIESER BRANDANSCHLAG WAR EIN VERSUCH MENSCHEN ZU TÖTEN!!!

Nur durch das bedachte Handeln der Bewohner und dem schnellen Eintreffen der Feuerwehr können wir von Glück sagen, dass es dazu nicht gekommen ist. Auch wenn es uns im Moment schwer fällt, wollen wir nicht in Schock-starre verfallen. Wir planen zusammen mit den vielen solidarischen Unterstützer_Innen, die in den letzten Tagen ihre Hilfe angeboten haben UND BEI DENEN WIR UNS AN DIESER STELLE GANZ HERZLICH BEDANKEN WOLLEN, einen Aktionstag durchzuführen an dem wir gemeinsam und selbst organisiert die Brandschäden reparieren. Der Anschlag auf die Struktur/Kultur/Szene für die das Rauchhaus steht soll genau diese mobilisieren und zusammenbringen. Ein Angriff aufs Rauchhaus ist ein Angriff auf uns alle!

Wir laden euch ein an unserem Aktionstag am Mittwoch, 28. 12. ab 10 Uhr und an unserem öffentlichem Plenum am darauf folgenden Donnerstag, 19 Uhr, teilzunehmen. Auch wenn die Lage für uns zur Zeit noch sehr unübersichtlich ist – es gibt viel zu tun und wir wollen einen ersten Schritt machen.

Mit solidarischen Grüßen, G.v.Rauch Haus, 1971-2011

Weitere Infos: www.rauchhaus1971.de