01.05.: Naziaufmarsch in Hamburg verhindern!

Faschismus bekämpfen!

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Wir dokumentieren einen Aufruf autonomer und antifaschistischer Gruppen aus Hamburg.

01.05.08: Naziaufmarsch in Hamburg verhindern!

Internationale Solidarität statt Volksgemeinschaft!
Heraus zum antifaschistischen 1.Mai!

Am 1.Mai wollen NPD und Freie Nationalisten einen bundesweiten Aufmarsch in Hamburg-Barmbek durchführen. Unter dem rassistischen und fadenscheinig antikapitalistischen Motto: „Arbeit und soziale Gerechtigkeit für alle Deutschen! Gemeinsam gegen Globalisierung!“ soll die alljährliche 1. Mai-Demonstration der Nazis diesmal in Hamburg stattfinden. Der Tag ist von den Nazis nicht beliebig gewählt: Der 1.Mai steht als internationaler Kampftag in der Tradition der linken Arbeiter_innenbewegung. Dennoch versuchen Nazis an diesem Tag, die soziale Frage erneut von rechts zu besetzen.

Eine Bestandsaufnahme
Die in der Geschichte der Arbeiter_innenbewegung erkämpften Rechte auf eine soziale Absicherung werden in Folge einer neoliberalen Umgestaltung der Gesellschaft mehr und mehr ausgehöhlt. Die diesem Prozess zugrunde liegende kapitalistische Verwertungslogik forciert die Verschärfung sozialer Widersprüche und führt zu fortschreitender Armut. Trotz immer gravierenderer Einschnitte und wachsender sozialer Ungleichheit findet aber höchstens eine individuelle Auseinandersetzung mit der Problemlage statt. Hierbei wird deutlich, dass wir die Frage nach den politischen Ursachen in den Vordergrund stellen müssen, um so mit linksradikaler Kritik dem Problem der Vereinzelung entgegen zu treten. Der zentrale Widerspruch des Kapitalismus, der zwischen Kapital und Arbeit besteht, ist deutlich spürbar. So müssen die meisten Menschen in lohnabhängigen Beschäftigungsverhältnissen unter immer schlechteren Bedingungen ihre Arbeitskraft verkaufen, um leben zu können. Der durch die Lohnarbeit erzielte Profit kommt aber nur denjenigen zu gute, die Besitzer_innen von Produktionsmitteln sind und die Ausbeutung der Arbeitskraft organisieren.

Nazis machen auf sozial
Seit einigen Jahren haben Nazis das Thema der sozialen Frage auch für sich entdeckt. Besonders offensichtlich wird das durch den Versuch, sich bei den Protesten gegen die Hartz IV-Reformen als „Anwalt der kleinen Leute“ darzustellen. Durch ein bürgernahes Auftreten und eine vermeintlich antikapitalistische Rhetorik versuchen Nazis, die dem Kapitalismus innewohnenden sozialen Widersprüche von rechts zu erklären.
Als Gegenentwurf zur Globalisierung konstruieren sie eine „Volksgemeinschaft“, deren Wohl von äußeren wie inneren Feinden bedroht sei. Der Angriff von Außen erfolge angeblich durch das „internationale Finanzkapital“. Dabei stehe das Finanzkapital stellvertretend für eine vermeintlich jüdische Weltverschwörung. Das Argumentationsmuster der Nazis folgt somit antisemitischen Stereotypen. So sei zwischen dem „jüdisch-raffenden“ und dem „deutsch-schaffenden“ Kapital zu unterscheiden. Ziel der Nazis ist eine auf biologistischer und rassistischer Basis konstruierte „Volksgemeinschaft“. In dieser stehe das hierarchisch organisierte völkische Kollektiv im Mittelpunkt. Das deutsche Kapital wie auch der dem Arbeitsethos unterworfene „deutsche Arbeiter“ habe allein der Nation zu dienen. So wird unterstellt, dass alle dieser Gemeinschaft Angehörenden ein gemeinsames Interesse hätten. In Abgrenzung dazu werden im Inneren diejenigen zu „Volksfeinden“ erklärt, die sich diesem Weltbild nicht unterordnen wollen oder können.

„Nationaler Sozialismus“ – das kennen wir schon!
Nazis reduzieren den Kapitalismus lediglich auf jene Geschäfte, in denen nicht Geld gegen Ware, sondern Geld gegen Geld getauscht wird. Damit werden die Grundlagen der bürgerlich-kapitalistischen Wirtschaftsform jedoch nicht in Frage gestellt. Stattdessen treten Nazis für eine Sozialpartnerschaft mit dem deutschen Kapital ein. In dieser habe das „Unternehmertum“ der Nation zu dienen, Zwangsarbeitsdienste sollen eingefordert und unabhängige Gewerkschaften beseitigt werden. Wenn NPD und Freie Kameradschaften in diesem Zusammenhang von einem „nationalen Sozialismus“ sprechen, meinen sie die Gleichsetzung von „Volksgemeinschaft“ und Sozialismus mit möglichst unabhängiger Wirtschaft und kultureller Einförmigkeit. Dieser Sozialismusbegriff der Nazis hat jedoch nichts mit dem eigentlichen Sozialismus zu tun und verschaffte der nationalsozialistischen Herrschaft lediglich einen scheinbar revolutionären Anstrich. Tatsächlich blieb die kapitalistische Gesellschaftsordnung im Nationalsozialismus völlig unangetastet. Stattdessen wurden große Teile der deutschen Wirtschaftselite eifrig hofiert, da ohne ein Zusammenspiel der NS-Führung mit der Wirtschaft an eine Machtübergabe nicht zu denken war.
Der „nationale Sozialismus“ der Nazis bezieht sich jedoch nicht nur inhaltlich auf die nationalsozialistische Ideologie. Auch praktisch dient der deutsche Faschismus hier als Vorbild. Nachdem die NSDAP den 1. Mai 1933 zum „Feiertag der nationalen Arbeit“ erklärte und zum Anlass für Propagandamärsche umwandelte, stürmten am 2. Mai 1933 SA und SS-Trupps die deutschen Gewerkschaftshäuser. In der Folge zerschlugen die Nazis sämtliche Arbeiter_innenorganisationen und viele Vertreter_innen der traditionellen Arbeiter_innenklasse kamen ins KZ und wurden ermordet. Das „Gesetz zur Ordnung im Betrieb“ von 1934 zeigt auf, was unter einer „völkischen Sozialpartnerschaft“ zu verstehen ist. Der Unternehmer wurde als „Führer des Betriebs“ und die Arbeiter_innen als dessen „Gefolgschaft“ festgelegt. Lohnkämpfe und jegliche Streiks wurden verboten. Was weiter folgte, ist bekannt …

Der 1. Mai gehört uns!
Als Antifaschist_innen treten wir für eine herrschaftsfreie und klassenlose Gesellschaft ein. Diese lässt sich weder mit dem völkischen Konzept der Nazis noch mit dem bürgerlich- kapitalistischen System erreichen. Grundlage für ein solidarisches und emanzipatorisches Zusammenleben ist die gesellschaftliche Aneignung der Produktionsmittel und die Überwindung der herrschenden Verhältnisse. Ein Kampf gegen die im Kapitalismus zugespitzten sozialen Widersprüche wie Rassismus, Antisemitismus und Sexismus kann nur so geführt werden.

Weder am 1. Mai noch an einem anderen Tag werden wir es zulassen, dass Nazis ungehindert ihr menschenverachtendes Weltbild propagieren können. Wir werden uns ihnen mit vielfältigen Aktionsformen entgegen stellen! Dass wir dabei mit Einschränkungen von staatlicher Seite rechnen müssen, macht deutlich, dass der so genannte staatliche Antifaschismus nicht mehr als ein Lippenbekenntnis ist. Dies zeigte sich, neben vielen anderen negativen Beispielen, besonders bei dem gezielten Übergriff der Hamburger Polizei auf eine antifaschistische Bündnisdemonstration am 31. Januar 2004 in Hamburg-Barmbek. Dort wurde die Demonstration mit Wasserwerfern und unter Schlagstockeinsatz von der Polizei angegriffen. Unterdessen wurde auch der Lautsprecherwagen, in dem die Auschwitz-überlebende Esther Bejarano saß, heftig attackiert. Während Nazis in unmittelbarer Nähe unter dem Schutz eines massiven Polizeiaufgebotes ungehindert marschieren konnten, wurde antifaschistischer Protest durch den Staat behindert und kriminalisiert.

Das Ziel bleibt, ein breites antifaschistisches Bewusstsein zu schaffen. Der 1. Mai steht in der Tradition der linken Arbeiter_innenbewegung und gehört somit uns! Zeigen wir, dass die Nazis weder in Hamburg noch sonst wo auf die Straße gehören, sondern wie das kapitalistische System auf den Müllhaufen der Geschichte! Deshalb beteiligt euch an der antifaschistischen Bündnisdemonstration am 1. Mai in Hamburg-Barmbek!

Heraus zum antifaschistischen 1. Mai!
Nazis von der Straße fegen!
Kapitalismus abschaffen!

Autonome Antifaschistische Gruppen Hamburg
^Gemeinsame Anreise am 1. Mai aus Kiel
Treffen: 8:00 Uhr Hauptbahnhof
Abfahrt: 8:21 Uhr mit dem Regionalexpress
^
^ Mi., 30.04.: Sozialrevolutionäre Demonstration zum 1.Mai
19 Uhr / Alma-Wartenberg-Platz / Hamburg-Altona

Do., 01.05.: Antifaschistische Bündnisdemo
10 Uhr / Hamburg-Barmbek (U/S Barmbek)^
Infos: http://antifahamburg.blogsport.de


^ Mobilisierungsveranstaltung in Kiel

16.04.: Let’s Push Things Forward-Konzert, 21 Uhr, Alte Meierei
Do., 24.04.: Antifa-Café, 19 Uhr, Alte Meierei^
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von www.baanord.tk

05.04.08: Erinnerung an Naziverbrechen: Der „Zug der Erinnerung“ kommt nach Kiel.

Vom 7. bis 9. April macht die Wanderausstellung „Zug der Erinnerung“ Halt im Kieler Hauptbahnhof. Der „Zug der Erinnerung“ ist ein Projekt, welches von deutschen BürgerInneninitiativen betrieben wird. Er informiert und erinnert an deportierte Kinder und Jugendliche. Die Ausstellung besteht aus zwei Waggons, der Fokus liegt hauptsächlich auf den grausamen und widerwärtigen Transporten von Kindern und Jugendlichen aus ihren Heimatstädten in die Vernichtungslager der Nazis.

Im ersten Waggon werden mehrere TäterInnen vorgestellt. Vom „Reichsverkehrsministerium“ über die SS bis hin zu den LogistikplanerInnen der „Reichsbahn“, die für den Transport der todgeweihten Kinder und Jugendlichen in die Vernichtungslager sorgten. Im zweiten Waggon sind Tafeln angebracht, teils gefüllt mit Dokumenten über die Einzelschicksale der Kinder, teils mit noch leerem Platz für weitere in den jeweiligen Städten gesammelte Fakten und Geschichten.

Mit der Bahn in den Tod!

Am 9. November 1938 erreichte der Wahn der Nazischreckensherrschaft seinen vorläufigen Höhepunkt: In ganz Deutschland wurden Synagogen und Geschäfte von Jüdinnen und Juden sowie von anderen Menschen, die nicht in das kranke und herbei halluzinierte Weltbild der Nazis passten, vom deutschen Volksmob beschmiert, zerstört und niedergebrannt. Diese Grausamkeiten bekamen in der Geschichte den Namen „Pogrome“, sie markierten den Übergang von der alltäglichen Diskriminierung und Ausgrenzung der deutschen Jüdinnen und Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung.

Ab 1940 bis 1944 begannen jene systematischen sowie massiven Verschleppungen und Deporta-tionen in Güterwaggons, von Jüdinnen und
Juden, politischen GegnerInnen, Sinti, Roma, Homosexuellen, so genannten behinderten Menschen, organisiert vom Deutschen „NS-Reichsverkehrsministerium“ und der deutschen Reichsbahn.
Zwischen Ende 1941 und Juli 1942 wurden, abseits von den bereits bestehenden Arbeitslagern und Ghettos, sechs große Vernichtungslager in den besetzten Ostgebieten in Betrieb genommen. Sie entstanden mit dem Ziel, die bereits im großen Maßstab durchgeführten massenhaften Ermordungen von Jüdinnen und Juden sowie anderen potentiellen GegnerInnen der Naziherrschaft zu beschleunigen, indem die Tötung quasi industrialisiert wurde.
Hier kam die deutsche „Reichsbahn“ noch einmal mehr ins Spiel. Sie war das logistische Rückrad jener Vernichtungsmaschinerie, da ohne sie die Deportationen niemals möglich gewesen wären!

Endlich Gedenken!

Der Zug der Erinnerung macht an deutschen Bahnhöfen Halt, wo jene Kinder verladen wurden.
So starteten auch aus Kiel Deportationszüge nach Auschwitz. Die Kinder wurden nach bester deutscher bürokratischer Manier im Kieler Rathaus regional weit erfasst und gesammelt. Hiernach wurden sie dann vom Kieler Hauptbahnhof aus, mit der „Reichsbahn“ in das Vernichtungslager Auschwitz gebracht, um dort vergast und verbrannt zu werden.

Die Kinderverschleppung wurde in der Nachkriegsgeschichte weitgehend nicht thematisiert und verdient deshalb eine besondere Form der Aufmerksamkeit. Umso wichtiger und dringender wurde die Ausstellung, die auch explizit die Rolle der „Reichsbahn“, der Vorgängerin der Deutschen Bahn AG mit thematisiert. Etwa drei Jahre lang wehrte sich die Deutsche Bahn gegen diese Aus-stellung. Erst durch den starken Druck von BürgerInneninitiativen, dem Auschwitzkomitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V. und weiterer auch internationaler Öffentlichkeit konnte diese wichtige und absolut notwendige Ausstellung auf den Bahnhöfen Deutschlands endlich realisiert werden. Die Angst vor weiterem Imageverlust ließ die Bahn schließlich klein bei geben. Doch nicht ohne auch diesmal wieder ordentlich abzukassieren.

Menschen verachtende Kontinuität!

Die deutsche „Reichsbahn“ kassierte einst Millionensummen für die Deportationen. Die Deutsche Bahn AG ist ihre historische Nachfolgerin und profitiert somit bis heute von den Deportationen.

Und wie jedes kapitalistische Unternehmen ist die DB auf Profitmaximierung aus: Es passt ihr dann natürlich nicht ins Konzept, Geld oder auch nur kostenfrei Raum für eine Ausstellung zur Verfügung zu stellen, die zudem alles andere als Eigenwerbung ist.
Diese Priorität beschert den MacherInnen der Ausstellung über 100 000 € an Mehrkosten: Die Bahn AG fordert ca. 25 000 € für die Schienennutzung, 70 000 € für die Nutzung der Bahnhöfe und 10 000 € für das Abstellen der Ausstellungswagen.

Zahlreiche Bahnfunktionäre der Nachkriegszeit waren an den Deportationen beteiligt. Ebenso wie viele andere Naziverbrecher wurden sie nie belangt. So z.B. auch der NS-Verkehrsminister Julius Dorpmüller, dessen Aufgabe es war, die Massendeportationen zu decken. Im Gegenteil: Nach ihm wurden mehrere Versammlungssäle der DB benannt. Aber nicht nur die DB erinnert gerne an ihn, sondern auch die Bundesrepublik Deutschland, die seit Jahren aus Steuermitteln die Pflege seines Grabes bezahlt. Darüber hinaus wurden schwer belastete „Reichsbahn“-Logistiker später zu Leitern der Bundesbahndirektionen berufen. Sie konnten nach 1945 fröhlich weiter an der „entnazifizierten Demokratie“ mitwirken.
Hier wird nur allzu gut die Verstrickung der Deutschen Bahn AG in die NS-Verbrechen deutlich und erklärt ihre ignorante Haltung gegenüber der Ausstellung. Diese offensichtliche Verhöhnung jener Opfer, von denen die Bahn gut profitierte, sowie die unverschämte Provokation der Überlebenden der Massendeportationen, beweist einmal mehr ihre Menschen verachtende Kontinuität.

Aber auch das deutsche Verkehrsministerium weigerte sich, die Ausstellung finanziell zu unterstützen. Erst nach monatelanger Nichtbeantwortung von finanziellen Forderungen ließ das Ministerium der Ausstellung 15 000 € „zugute“ kommen. Ein Betrag, der eher als ein zynisches Almosen zu werten ist. Das Verkehrsministerium steht genauso wie die Deutsche Bahn AG in der historischen Verantwortung für die Verbrechen des Naziregimes. Somit auch einer umfassenden Auseinandersetzung mit ihrer NS-Vergangenheit.

Nichts ist vergeben, niemand wird vergessen!

Wir fordern die Deutsche Bahn AG mit ihrem Chef Hartmut Mehdorn sowie das deutsche Verkehrsministerium mitsamt Herrn Tiefensee auf, die Ausstellung „Zug der Erinnerung“ komplett zu finanzieren und alle ausstehenden Kosten zu begleichen! Weiterhin fordern wir sie auf sich ihrer Verantwortung in der deutschen Geschichte bewusst zu werden und sich endlich kritisch mit ihr zu befassen!

Hiermit rufen wir dazu auf, die Ausstellung „Zug der Erinnerung“ zu besuchen und sich mit diesem mörderischen Kapitel deutscher Geschichte auseinander zusetzen.

Wir fordern die Entschädigung aller Opfer Nazideutschlands – sofort!

^ ANTIFASCHISTISCHE KUNDGEBUNG
Sa., 05. April 2008, 12.00 Uhr
Vorplatz des Hauptbahnhof, Kiel^

Bündnis Autonomer Antifas Nord [BAAN


von www.baanord.tk:

29.03.2008: Naziaufmarsch in Lübeck verhindern!

Organisiert die Autonome Antifa gegen polizeilich-national-„befreite“-Zonen und deutsches Rumgeopfer!

^ Infotelefon: 0451 – 370 48 06
EA: 0451 – 370 48 05

Einen kopierfähigen Stadtplan mit der geplanten Naziroute, Antifa-Kundgebung usw. gibt’s hier.
^
^ Sa., 29.03.2008: Naziaufmarsch in Lübeck verhindern!

Bündniskundgebung: 10.30 Uhr Holstentorplatz
Autonome Antifa-Demonstration zur Bündniskundgebung: Verboten!

Sollte es wieder zu brutalen Polizeieinsätzen gegen AntifaschistInnen kommen, kündigen wir schon jetzt eine Antirepressionsdemo am 30.03. an – achtet auf kurzfristige Neuigkeiten!

GEMEINSAME ANREISE AUS KIEL AM 29.3.:
Treffen: 8.30 Uhr Hauptbahnhof
Abfahrt des RE: 08.44 Uhr
^

Für den 29.03.2008 mobilisieren NPD und „freie Nationalisten“ im dritten Jahr in Folge zu einem Aufmarsch in Lübeck. In den Aufrufen der norddeutschen Neonaziszene heißt es, der Lübecker „Gedenkmarsch“ sei zu „einer festen Größe“ geworden.

Die Geschichtsverdrehung der Nazis

Den Nazis dient die Bombardierung Lübecks durch alliierte Bomber im Zweiten Weltkrieg als willkommener Anlass für ihre Geschichtsverdrehung: Nach revisionistischer Propaganda sollen die Einheiten der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS ehren- und heldenhaft gewesen sein. Die Streitkräfte der Anti-Hitler Koalition, die Europa und die ganze Welt von der faschistischen Terror-Herrschaft befreiten, werden dagegen als Kriegsverbrecher bezeichnet.
Die Neonazis verkünden öffentlich: „Unser Gedenken ist zukunftsweisender Kampf!“ – Mit ihrer Vertauschung von Täter- und Opferrollen relativieren und verleugnen sie die Verbrechen der deutschen Wehrmacht, SS, Gestapo, HJ, all der SchreibtischtäterInnen, kurz: Nazideutschlands und seiner Verbündeten. Letztlich wollen sie den Weg zu einer Gesellschaftsordnung ebnen, in der das mörderische nationalsozialistische Gedankengut – Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus und Kriegsverherrlichung – wieder seine volle Vernichtungskraft entfalten kann.

Fest steht: Die Bomben auf Nazideutschland fielen nicht ohne Grund, sondern um kriegswichtige Industrieanlagen zu zerstören, militärische Nachschubwege zu unterbrechen. und um die kriegswillige deutsche Bevölkerung zu demoralisieren.
Der Vernichtungsfeldzug der deutschen Wehrmacht musste gestoppt und die Naziherrschaft zerschlagen werden. Wer hätte dies tun sollen wenn nicht die Soldaten der Anti-Hitler-Koalition? Mit dem Sieg der Alliierten wurden Millionen von Menschen vor ihrer von den Nazis geplanten Ermordung bewahrt. 6 Millionen Jüdinnen und Juden wurden von der bis zum Kriegsende bestens funktionierenden deutschen Vernichtungsmaschinerie ermordet. Hunderttausende Menschen mit Behinderung, Sinti, Roma, sowjetische Kriegsgefangene, Homosexuelle, (vor allem kommunistische) Antifaschistinnen und Antifaschisten starben in den Gaskammern und Folterkellern, an den Galgen, auf den Genickschussrampen und Guillotinen von SS, Gestapo und Wehrmacht.

Neonazis stoppen!

Die norddeutsche Neonaziszene hat Lübeck zum Schauplatz ihres einzigen regelmäßigen Aufmarsches im Norden ausgewählt. Für den inneren Zusammenhalt und die „Erlebniswelt“ der Szene sind solche Ereignisse von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund ist es notwendig, dagegen nicht nur zu protestieren, sondern diesen widerlichen Aufzug tatsächlich zu verhindern. Die Dynamik der Regelmäßigkeit muss unterbrochen werden.
Es gilt den Nazis keinen Raum zu überlassen, im Alltag wie bei Großereignissen, in der Stadt und auf dem Land, in Schulen, Jugendzentren, Betrieben und Universitäten.

Mit Recht gegen Rechts?

Bis weit in das linke Lager hoffen Menschen immer wieder auf staatliche und polizeiliche Hilfe, wenn Nazis hetzen, prügeln und morden. Dass Hoffnungen in diese Richtung unbegründet sind, sollen zwei aktuelle Beispiele aus Schleswig-Holstein verdeutlichen:

Im April 2006 kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen stadtbekannten Nazischlägern und Antifaschisten in Kiel-Gaarden. Im Verlauf dieser Auseinandersetzung sollen die Nazis Pfefferspray abbekommen haben. Einer der Nazis verletzte zwei seiner Gegner mit einem Messer, was er gegenüber der Polizei und später vor Gericht auch zugab. Trotzdem nutzte die Polizei den Vorfall für einen großen Schlag gegen die Kieler autonome Antifaszene, ohne gegen die Nazis auch nur zu ermitteln. Aufgrund der Aussage eines beteiligten Begleiters der Neonazischläger als einziger Beweis, wurde ein Antifaschist schließlich zu einer hohen Geldstrafe verurteilt.

Am 25.12.2007 überfielen sieben Neonazis eine Gruppe junger Erwachsener in Ratzeburg mit Knüppeln und Holzlatten. Eines der Opfer erlitt mehrere Brüche am Kopf und verlor den größten Teil der Sehkraft des linken Auges. Erst nach öffentlichem Druck sah sich die Polizei gezwungen, einen politischen Hintergrund des Überfalls einzuräumen. Trotzdem ermittelt sie lediglich gegen zwei von sieben, großteils namentlich bekannten Nazischlägern. Gleichzeitig laufen im Zusammenhang des rechten Überfalles polizeiliche Ermittlungen gegen drei der Opfer, u.a. wegen angeblicher Beamtenbeleidigung und Sachbeschädigung – eines der Opfer soll während des Angriffes ein Gebäude beschädigt haben…

Für viele Menschen liegen solche Beispiele im Rahmen des Unvorstellbaren, da das Vertrauen in die Polizei weit verbreitet ist. Tatsächlich bekommen die allermeisten Menschen derartige Schweinereien, die eigentlich deutscher Standard sind, auch gar nicht mit.

Ein Beispiel für das, was Polizei und Obrigkeit für verhältnismäßig halten, war am 31.03. letzten Jahres aber für eine breite Öffentlichkeit erlebbar: Gegen den Protest tausender Antifaschistinnen und Antifaschisten wurde ein großer Teil der Lübecker Innenstadt von 1700 Polizistinnen und Polizisten abgeriegelt. Mit einem immensen Aufwand setzte der Staat die Möglichkeit für 350 Nazis durch, sich zu versammeln und ihre menschenverachtende Propaganda zu verbreiten. Mit Tränengas- und Schlagstockeinsätzen gegen protestierende AntifaschistInnen und einem faktischen Platzverweis für alle Nicht-Nazis im Umfeld des Aufmarsches, leisteten Polizei und Politik ihren Beitrag zur Existenz einer temporären „national-„befreiten“-Zone“ in Lübeck und sorgten dafür, dass in diesem Jahr möglicherweise noch mehr Nazis ihren Weg nach Lübeck finden.

Repression gegen Linke

Die staatliche Repressionswut gegen Linke in Deutschland ist auch mit Zahlen zu belegen: Wenn nach den „Anti-Terror“ Paragrafen 129/129a/b ermittelt wird, dürfen die Behörden legal mit allen technisch möglichen Methoden ermitteln (was sie ansonsten auch gerne illegal tun): Telefonüber-wachung, rund-um-die-Uhr-Observierung durch ErmittlerInnen, Wanzen in Wohnräumen und Autos etc.. Neben den in den letzten Monaten legalisierten Bürgerrechts-Beschneidungen in Form von Online-Durchsuchung und Vorratsdatenspeicherung, steht der Polizei mit den §§129 also eine starke Waffe gegen missliebige politische Gruppen zur Verfügung. Und wen wundert’s: Diese wurde alleine zwischen 1990 und 1996 in 1116 Fällen gegen Linke und in ganzen 23 Fällen gegen rechte Gruppen eingesetzt…

Alles Zufall, oder was?

Mit agitierenden, prügelnden und mordenden Nazis können Staat und Polizei oft nur allzu gut leben, erledigen sie doch immer wieder die Drecksarbeit für Staat und bürgerliche Gesellschaft, wenn es darum geht allerlei autoritäre oder rassistische Schweinereien zu legitimieren: Dann dienen die Nazis den ExtremistInnen der Mitte entweder zur Abgrenzung vom „außerdemokratischen“ rechten Rand (wenn z.B. mit vereinzelten medienwirksame Repressionsschlägen gegen Nazis der vermeintliche antifaschistische Anspruch der BRD manifestiert wird) oder sie müssen gleich als Begründung dafür herhalten, rassistische und reaktionäre Tendenzen in die bürgerliche Gesellschaft zu integrieren. Dass Antisemitismus und Rassismus dann (wieder) soweit in der „Mitte“ der Gesellschaft verbreitet sind, dass sich nicht selten „normale“ Leute an Hetzjagden auf Minderheiten, wie im letzten Sommer in Mügeln, beteiligen. ist dessen logische Folge.
Bei Menschen die sich linkspolitisch oder antifaschistisch engagieren, ist es dagegen Prinzip, alle legalen und auch illegalen Mittel der Repression aufzubieten. Wir werden zur Bedrohung, wenn wir auch nur die Verhältnisse thematisieren, die als Symptom eben auch Nazis hervorbringen, oder uns auch nur außerhalb des vorgegeben Rahmens antifaschistisch betätigen. Martialisch auftretende und bewaffnete riesige Polizeiaufgebote, die Woche für Woche Naziaufmärsche gegen antifaschistischen Widerstand durchsetzen sind ein Ausdruck dieses staatlichen Prinzips. Diese Bedrohung schließt viele Menschen von vornherein von der Teilnahme an Antifa-Aktionen aus, was schlussendlich wieder den Nazis in die Hände spielt.

Antifaschistische Selbsthilfe organisieren!

Wir machen uns daher keine Illusionen über die Rolle von Polizei und deutschem Staat. Wir fordern nichts von denjenigen, die uns zu ihren Hauptfeinden erklären und sind uns im klaren darüber, dass sie weder an einer ernsthaften Lösung des Naziproblems interessiert sind, noch ihre Praxis – also mehr staatliche Repression gegen Nazis – irgendetwas an den gesellschaftlichen Zuständen ändern würde, die Nazis hervorbringen. Wir setzen darauf, eine kämpfende Bewegung zu organisieren, die sich selber helfen kann. Menschenwürde und Freiheit werden erkämpft und nicht erbettelt: Es liegt an uns selbst, die staatliche Repression und den rechten Vormarsch zurückzudrängen.

Wir wissen, was die Ziele der Nazis waren und sind. Wir wissen, dass wir sie stoppen müssen, weil wir das Leben und die Freiheit lieben. Wir wissen, dass wir sie stoppen können, weil wir viele sind und wenn wir zusammenhalten und entschlossen sind!

Bündnis Autonomer Antifas Nord [BAAN
Antifa Herzogtum Lauenburg, Antifa Jugend Kiel (ajk), Anarchist Federation/Lübeck, Autonome Antifa Ostholstein, Antifaschistische Aktion Neumünster, Gruppe Zunder (Kiel) und Einzelpersonen.

Wir sind Teil des breiten Lübecker Bündnis gegen den Naziaufmarsch: www.wirkoennensiestoppen.de

Infos/News: www.baanord.tk


^ NAZI-„MAHNWACHE“ IN LÜBECK VERHINDERN!
Gegen deutsches Rumgeopfer – auch am 8. März.

Für Samstag, 08. März mobilisieren schleswig-holsteinische Neonazis landesweit zu einer „Mahnwache“ in die Lübecker Innenstadt. Bereits drei Wochen vor dem Naziaufmarsch am 29. März wollen sie an diesem Tag in ihrer geschichtsverdrehenden Manier das nationalsozialistische Deutschland zu einem Opfer alliierter Kriegsverbrechen umlügen. Schon im vergangenen Jahr versuchten sie auf diese Weise im Vorfeld ihres jährlichen „Gedenkmarsches“, der traditionell wegen des massenhaften antifaschistischen Protestes nur unter massiven Polizeischutz im Ausnahmezustand durchgeführt werden kann, ungestört und heimlich ihren Opfermüll in der Lübecker Innenstadt zu verbreiten. Dies gelang ihnen allerdings bereits damals nicht und wird ihnen hoffentlich auch am 8. März nicht gelingen.

Deshalb rufen wir alle hiesigen AntifaschistInnen, die nicht zur Solidemo für die eingeknastete Antifaschistin Andrea nach Berlin fahren, dazu auf, sich an der antifaschistischen Kundgebung zu beteiligen und die Naziaktion nach Möglichkeit zu verhindern!

ANTIFA-KUNDGEBUNG GEGEN DIE NAZI-„MAHNWACHE“ IN LÜBECK:
SA., 08.03., 8.30 UHR, SCHRANGEN ^


Mobilisierungsveranstaltungen:
07.03. Antifa-Café in Hamburg, 19 Uhr, Hafenvokü
13.03. Antifa-Café in Kiel, 19 Uhr, Alte Meierei
LETZTES INFOUPDATE: 27.03. Antifa-Café in Kiel, 19 Uhr, Alte Meierei


Sa., 22.03.: Kundgebung in Gedenken an den Brandanschlag auf die Lübecker Synagoge am 25.3.1994 und gegen den Naziaufmarsch am 29.03., 11 Uhr, Breite Str./Commerzbank


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von www.free-andrea.de.vu

08.03.08: Freiheit für Andrea!

^ Gemeinsame Anreise aus Schleswig-Holstein und Hamburg nach Berlin zur Andrea-Solidemo am Frauenkampftag 08. März

Flensburg: 5.46 Uhr (Gleis 4 nach Kiel)
Kiel: 7.44 Uhr (Gleis 2 nach Lübeck)
Eutin: 8.30 Uhr
Hamburg: 8.05 Uhr (Gleis 6b nach Lübeck)
Lübeck: 9.04 Uhr (nach Bad Kleinen/Berlin)^
^ To the AFAs!
Solikampagne in Norddeutschland für die inhaftierten Berliner Antifas Andrea und Christian.

Seit einiger Zeit sitzen in Berlin zwei unseren GenossenInnen im Knast. Andrea sitzt seit dem 1.12.2007 für wahrscheinlich 14 Monate, weitere Infos findet ihr unter www.freeandrea.de.vu.

Christian sitzt in der JVA Tegel um dort eine Strafe von 40 Monaten abzusitzen, weitere Infos findet ihr unter www.freechristian.gulli.to.

Beide sitzen aufgrund mehrerer Aktionen, die jetzt unter fadenscheidingen Begründungen zu Gesamtstrafen führten. Nach Aussagen der Richter soll der Knast dazu dienen, ihnen ihre antifaschistische Meinung auszutreiben.
Wir wollen den Beiden unsere Solidarität zeigen und klar sagen, dass sie sofort freigelassen werden müssen. Deswegen starten wir den:

Support-Sport!

Mitmachen ist ganz einfach. Startet Soliaktionen und überbietet Euch gegenseitig. Wer veranstaltet die größte Soliparty, wer macht die lustigste, größte,lauteste, kleinste, leiseste, mili… Soliaktion oder wer designed das coolste Plakat, Graffiti, Sticker und vieles mehr. Ihr seht, es gibt genug Wege den Beiden beizustehen und dem Staat den Finger zu zeigen.

Postet Eure Aktionen auf der kommenden Homepage und lasst sie bewerten. Der/die am Ende gewinnt, erwartet nicht nur dicker Szene-Fame sondern auch eine dicke Überraschung.
Wann der Support-Sport startet und aktuelle Infos zur Kampagne gibt es bald auf: www.baanord.tk.

ABC-Orkan
Bündnis autonomer Antifas Nord (BAAN)

Kontakt: abc-orkan@riseup.net^
Seit dem 1. Dezember 2007 sitzt unsere Genossin und Freundin Andrea im Knast. Sie hatte den Haftantritt für eine mehrmonatige Haftstrafe verweigert, weshalb LKA-Beamte sie am 1. Dezember während der Proteste gegen einen Naziaufmarsch in Berlin-Rudow verhafteten.

Die ihr vorgeworfenen Delikte klingen lapidar, scheinen für die
Staatsanwaltschaft aber eine nunmehr 14monatige Haftstrafe zu
rechtfertigen. Angelastet wird ihr das Mitführen eines Pfeffersprays bei den Aktionen gegen das SS-Gebirgsjäger-Treffen im bayrischen Mittenwald, der Besitz von Eiern, die sie während einer Antifa-Aktion bei sich trug oder wegen Vermummung während eines Naziaufmarsches in Berlin-Tegel, Schwarzfahren oder die Besetzung der Ausländer_Innenbehörde Lichtenberg und eines Hauses in Friedrichshain. Nach der Verlegung von Andrea in die Frauen-JVA Pankow wurde sie hier gleich als „Gesinnungstäterin“ begrüßt und ihr wurde versichert, dass „man mit ihr schon fertig werden wird“. Ihre Inhaftierung im Allgemeinen und diesen Versuch der Einschüchterung im Speziellen sehen wir als willkommene Einladung bei Andrea vorbeizuschauen. Darum werden wir ihr am 8. März auch gleich mit einer ganzen Demo einen Knastbesuch abstatten.

Dass wir ausgerechnet am 8. März vor den Frauenknast Pankow ziehen, ist kein Zufall. Wir wollen den internationalen Frauenkampftag nutzen, um unsere Kritik an einer durch und durch patriarchalen Gesellschaft zum Ausdruck zu bringen. Dass wir im „zivilisierten“ Mitteleuropa nur in scheinbarer Gleichberechtigung leben, sollte den meisten klar sein.
Schönheitsdogmen, Benachteiligung, Vergewaltigungen, widerwärtige Sprüche, Ausgrenzung… wer als Frau in dieser Gesellschaft groß wird, muss einiges ertragen. Jene Verhältnisse spiegeln sich auch in den Frauenknästen wieder. Durch Sozialisation und Erziehung kümmern sich die meisten Frauen oft mehr um andere Menschen, bekommen dies aber nicht im gleichen Maße zurück. Im Knast sind die Folgen dessen besonders fatal. Frauen erhalten wesentlich weniger Rückhalt und Unterstützung von draußen als männliche Gefangene. Viele Frauen haben beispielsweise durch Ehe(ähnliche)verhältnisse sowie die Doppelbelastung als Mutter und Erwerbstätige nicht immer die Möglichkeit und die Zeit, ein aktives Umfeld über lange Zeit aufrecht zu erhalten. Dies verschärft die persönliche Isolation der inhaftierten Frauen nur noch mehr. In besonderer Weise trifft dies die vielen migrantischen Gefangenen in der Pankower Frauen-JVA. Sie müssen meist ohne die Unterstützung eines Lebenspartners oder ihrer Familie auskommen, da sich ihre Familien meist noch in ihren Herkunftsländern befinden. Für viele dieser Frauen ist die Inhaftierung im Frauenknast einer der ersten Schritte vor der Verlegung in die Abschiebehaft und somit direkter Bestandteil rassistischer Asylpolitik.
Erst Anfang Januar wurde eine hochschwangere Brasilianerin in den Frauenknast Pankow gesperrt, wo ihr nun die Abschiebung droht. Die gesellschaftlichen Zustände in den jeweiligen Herkunftsländern, wie Krieg oder sexuelle Folter, spielen für die deutsche Abschiebemaschinerie dabei keine Rolle.

Wir möchten unseren Würgreflex gegenüber jenem alltäglichen Wahnsinn nicht länger unterdrücken, wenn es doch um so vieles schöner ist, den gesellschaftlichen Verhältnissen einfach mal gekonnt vor die Füße zu kotzen. Wir fordern die Freilassung von Andrea und des ebenfalls inhaftierten Berliner Antifa Christian sowie Freiheit für alle linken und sozialen Gefangenen! Wir haben keinen Bock auf die Scheiße die hier läuft!
Wir haben keinen Bock mehr auf Nazis und Sexismus sowie auf Knäste, Abschiebelager und Zwangsanstalten jeder Art. Das Gleiche gilt auch für Bullen, Richter und andere Autoritätsfanatiker. Weg damit – meinen wir!
Und weil wir gerade dabei sind und uns die Bekämpfung von Symptomen nicht ausreicht, entsorgen wir den Kapitalismus gleich mit. Seid also am 8. März dabei, wenn es heißt:

Gegen Patriarchat und Repression!
Holt die Antifaschist_Innen aus dem Knast!
Alle Knäste und Zwangsanstalten zu Baulücken!

^ Demonstration:
Samstag, 8. März 2008 * 14 Uhr * U-Bhf. Eberswalderstraße * Berlin ^
Free-Andrea-Bündnis (Stand 24.1.08): Soligruppe Andrea, Anarchist Black Cross (ABC), North East Antifascists (NEA), Soligruppe Christian, Antifaschistische Schüler_Innen Vernetzung (ASV) usw.


von de.indymedia.org

01.03.08: Pinneberger Kameradschaft stilllegen – Keine Toleranz für Faschist_Innen

Früher und heute…

Es ist schon eine Weile her, seit die rechtsterroristische Organisation „Combat 18“ diverse Anschläge durchführte, zum Mord am IG-Metall – Funktionär Uwe Zabel aufrief und offen Menschen bedrohte und belästigte. Auch die Kameradschaft Elbmarsch ist seit einiger Zeit nicht mehr aktiv – doch die Präsenz von Faschisten in Pinneberg ist keineswegs Vergangenheit. Schon seit einiger Zeit werden die Pinneberger Innenstadt, sowie die umliegenden S – Bahnhöfe Pinneberg, Halstenbek und Krupunder wieder stark von Neonazis frequentiert. Sie verbringen dort ihre Freizeit, betrinken sich und belästigen Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen. Wiederholt wurden Flugblätter verteilt, Parolen geschmiert und Aufkleber mit rechtsradikalem Inhalt angebracht.

Neonazis und ihre Organisation…

Dass die rechtsradikale Szene in Pinneberg keinesfalls unorganisiert ist, zeigt sich an der Teilnahme mehrerer regionaler Faschisten an NPD – Aufmärschen, sowie gutem Kontakt zum Hamburger Neonazi – Anwalt Jürgen Rieger.

Doch nicht nur durch Aufkleber und Demonstrationen machen die Pinneberger Neonazis auf sich aufmerksam: Wiederholt ist es bereits zu körperlichen Auseinandersetzungen mit Antifaschisten gekommen, bei denen sich auch eine gute Vernetzung mit Elmshorner, Uetersener und Hamburger Rechtsradikalen offenbarte. Dabei wurden auch mehrere Mitglieder der ehemaligen Kameradschaft Elbmarsch identifiziert.

Verbot und Kriminalisierung Antifaschistischer Aktivitäten…

Um diesen Zuständen entgegenzuwirken, wollten Aktivist_Innen ein Konzert unter antifaschistischem Motto in Pinneberg organisieren. Das Konzert sollte im Geschwister–Scholl–Haus (GSH) in Pinneberg unter dem Motto „Reagieren statt tolerieren – Kein Fußbreit dem Faschismus!“ stattfinden. Aufgrund von Symbolen wie einem durchgestrichenen oder zerschlagenen Hakenkreuz wurden dem GSH von der Polizei und dem Verfassungsschutz Auflagen erteilt. So durften die genannten Symbole nicht auf den Flyern abgebildet werden. Auch das Motto sollte geändert werden, es sei zu provokant der rechten Szene gegenüber. Die Auflagen wurden erfüllt und das Konzert sollte unter dem Motto „Reagieren statt tolerieren – Für ein friedliches Zusammenleben aller Völker!“ durchgeführt werden. Doch es folgten weitere Auflagen. Das Konzert dürfe nur unter strenger Polizeikontrolle stattfinden. Außerdem würde jede_r Konzertbesucher_in umgehend festgenommen werden, sollte sie/er Buttons, Aufnäher oder Ähnliches tragen, die durchgestrichene Hakenkreuze abbilden. In dem Falle wäre das Konzert ebenfalls seitens der Polizei beendet worden. Die Organisatoren entschlossen sich also dazu, in Übereinstimmung mit dem GSH, das Konzert nicht stattfinden zu lassen, da das Ziel, die Öffentlichkeit Pinnebergs zu erreichen, nicht mehr zu realisieren war.

Kommt zur Demo am 1.3.!

Bereits im Frühjahr 2007 demonstrierten rund 40 Antifaschist_Innen spontan in der Pinneberger Innenstadt gegen das Konzertverbot und die Pinneberger Naziszene. Mit einer lautstarken Demonstration wollen wir am 1. März auf diese Zustände aufmerksam machen und uns der faschistischen Ideologie in den Weg stellen. Dieses Land hat eine Vergangenheit und WIR tragen die Verantwortung dafür, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Daher rufen wir dazu auf, sich lautstark an der Antifaschistischen Demonstration zu beteiligen.

Pinneberger Kameradschaft stilllegen!
Keine Toleranz für Faschist_Innen!
Nicht in Pinneberg und nirgendwo sonst!

^ Antifaschistische Demonstration 1.3.2008
11.00 Uhr Bhf. Pinneberg ^

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von www.bambule-hamburg.org

16.02.08, Hamburg: Hafenarbeiter protestieren gegen den geplanten Naziaufmarsch am 1. Mai!

Die NPD ruft am 1. Mai 2008 ihre Mitglieder und Sympathisanten zur Teilnahme an einer Kundgebung in Hamburg-Barmbek auf. Auf direkte Weise stellt sie sich im Aufruf dazu in die Folge der NSDAP, indem sie die Entstehung des 1. Mai und die Geschichte der Arbeiterbewegung umdeutet und bemüht ist, sich diese einzuverleiben. Wenn man sich anschaut, wo die Arbeiterbewegung und ihre Organisationen nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten standen,so erfährt man, dass die engagiertesten Köpfe inhaftiert oder ermordet wurden.
Als Hafenarbeiter wissen wir, wohin dieser Irrsinn geführt hat. Die Größte und entscheidende Niederlage nach 1914 und 1918 und zugleich eine Niederlage mit vielen selbstverschuldeten Bestandteilen, aus denen wir heute zu lernen haben.
Wir werden nicht zulassen, dass die Nazis sich unserer Geschichte und unserer Zukunft annehmen. Offensichtlich müssen wir dabei auf die eigenen Kräfte vertrauen. Aus der Gesellschaft erfahren wir eher Gleichgültigkeit und manchmal auch Unterstützung der Nazis. Wir finden es skandalös, wenn die Hamburger Polizei wie im Januar 2004 eine antifaschistische Demonstration mit Wasserwerfern zerschlägt und dabei die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano an freier Rede hindert.

!Ursachen bekämpfen!

Wir wenden uns aber nicht nur gegen die Hetze der Nazis, sondern auch gegen eine Politik der sozialen Kälte in unser Stadt, die einen Nährboden für Deutschtümelei, Rassismus und Antisemitismus nährt. Der rechtsradikale Sumpf wird zur CDU-Mehrheitsbeschaffung integriert wie neulich bei Schill und gestern in Hessen bei der Koch-Kampagne. Wer politisch verantwortet, dass in einer so reichen Stadt wie Hamburg immer mehr Menschen arm werden, der trägt auch die Verantwortung dafür, wenn die Faschisten wieder durch unsere Strassen marschieren. Wer öffentliches Eigentum verscherbelt, verkauft gleichzeitig die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Bürger. Wer sich einen Dreck um die Ergebnisse von Volksbefragungen schert, legt Hand an das demokratische Selbstverständnis der Mehrheit. Wer permanent vorhandene soziale Einrichtungen abbaut trägt die Verantwortung dafür, dass Menschen entwurzeln und verzweifelt der Nazipropaganda auf den Leim gehen. Wir wollen eine Politik in Hamburg, die die Menschen an der Entwicklung beteiligt und die der sozialen Ausgrenzung entgegenwirkt. Wir brauchen keine neue Oper und kein Militaria-Museum sondern gut bezahlte Arbeitsplätze, gut ausgestattete Schulen, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, soziale Beratungsstellen und Frauenhäuser.

!Solidarität statt Deutschtümelei!

Wenn wir als HafenarbeiterInnen vergleichsweise gute Arbeitsbedingungen erkämpft haben und in Europa politisch durchsetzungsfähig sind, dann deshalb, weil wir seit über 100 Jahren international zusammenarbeiten. Wir sind deshalb stark, weil wir es nie zugelassen haben, dass irgendjemand einen Keil zwischen uns, die wir aus über 50 Ländern in unserem Hafen arbeiten, treibt. Der Hafen und die Stadt Hamburg leben vom internationalen Handel. Wenn die Nazis am 1. Mai dazu aufrufen Arbeit und soziale Gerechtigkeit „nur“ für Deutsche zu fordern, dann greifen sie direkt unsere Interessen auch im Hamburger Hafen an.
Wer kann denn ernsthaft glauben, dass Welthandel verzichtbar sei? „Ausländer“ sind Kolleginnen und Kollegen. Sie gehören zu uns. Sie kämpfen ihre Kämpfe um Emanzipation überall, wo auch immer in der Welt mit ihren Mitteln und unserer Solidarität.

Wir verstehen uns als Teil eines breiten antifaschistischen Bündnisses und rufen auf zu einer Demonstration am 16.2.

Sa., 16.2.08: Demonstration in Hamburg
Auftaktkundgebung: 11 Uhr Landungsbrücken

Route: Johannisbollwerk – Vorsetzen – Am Sandtorkai – Bei St. Annen – Dovenfleet – Ost-West-Str. – Johanniswall – Lange Mühren – Mönckebergstr. – Rathausmarkt

Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano spricht auf einer Kundgebung vor der Hamburger Innenbehörde

Anmelder ist der Gesamthafen-Betriebsratsvorsitzende Bernt Kamin-Seggewies

^ Anreise aus Kiel

Treffen: 9 Uhr Hauptbahnhof
Abfahrt: 09:21 Uhr mit dem Regionalexpress^
» Jingle vom FSK


von www.antifaherzogtumlauenburg.blogsport.de.

02.02.08 Ratzeburg: Enough is enough!

In den frühen Morgenstunden des 25. Dezember 2007 attackierten sieben Rechtsradikale eine Gruppe linker junger Erwachsener in Ratzeburg (Schleswig-Holstein). Bei dem Angriff, bei dem die Rechtsradikalen mit Holzlatten zuschlugen, erlitt ein 24-jähriger schwere Verletzungen im Gesicht und wird möglicherweise das Augenlicht auf einer Seite verlieren.

Dieser Vorfall war nicht der erste dieser Art in Ratzeburg und stellt einen besonders krassen Auswuchs rechter Gewalt aufgrund der schweren Verletzungen eines der Opfer dar.

Besonders das Verhalten der Polizei ist als skandalös zu beurteilen, denn nur in Folge öffentlichen Drucks wurden überhaupt Ermittlungen aufgenommen. Der Vorfall wurde als „Schulhofkeilerei“ behandelt- ohne, dass der politische Hintergrund, sowie die Tatsache, dass der Angriff eindeutig von den Nazis ausging, betrachtet wurde. Wir sehen darin eine Verhöhnung der Opfer.

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass das Verfahren geprägt sein wird von der Vertuschung dieses Verhaltens und des rechten Hintergrundes.

Genau aus diesem Grund sagen wir:
ENOUGH IS ENOUGH!!!

Kommt zahlreich! Kommt wütend! Kommt, um einer weiteren Stadt zu zeigen, dass sie ein Problem hat!
Gegen Nazistrukturen und rechten Konsens in Ratzeburg und überall!

Demonstration am Sa., 02. Februar 2008
11 Uhr
Ratzeburg, Bahnhof

^ Anreise aus Kiel:
Abfahrt Hbf.: 09:44 Uhr mit dem RE nach Lübeck^

Infos: http://www.antifaherzogtumlauenburg.blogsport.de

» Telefoninterview von Recycling Radio


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