Positiver Tanzzwang

Watcha Clans Soundgewitter in der Alten Meierei
Kiel Watcha Clan aus dem Süden Frankreichs, genauer gesagt aus dem Mittelmeer-Schmelztiegel Marseille, zeigten nach ihrem letztjährigen Auftritt in der Hansastraße 48 nun in der rappelvollen Alten Meierei ihr beeindruckendes musikalisches Können. Den Beginn des Konzertes bestreiten der an den Tasten verschiedenster Instrumente wie Sampler, Keyboard und Mischpult nur so umherwirbelnde Supreme Clem und Bassist Matt la basse zunächst nur zu zweit, doch hier wird schon gleich klar gemacht: die Drum’n’Bass-, Jungle-, Reggae-, Dub- und Ska-Einflüsse vermengende Musik Watcha Clans zwingt geradezu zum Tanzen.


Ließen ihrem Publikum kaum
eine Atempause: Soupa Ju (links)
und Sista Ka. Foto: Peter

Spätestens mit dem Einsetzen der Sängerin Sista Ka gibt es kein Halten mehr, zeigt sie doch der tanzwütigen Menge, wie man sich hier zu bewegen hat. Der Körper wird schlangenartig gewunden, bevor er dann elektrisiert von den Beats energetisch hin und her zuckt, dazwischen schaut Sista Ka immer wieder verschwörerisch oder auch hypnotisierend ins Publikum, ganz so als versuche sie, auf diese Weise das Publikum noch mehr in ihren Bann zu ziehen.

Den Gegenpol zu Sista Ka’s atmosphärischem Gesang bildet Soupa Ju mit seiner kraftvollen Ragga-Stimme. Immer wieder fordert er die Menge auf, bloß nicht nachzulassen und weiter zu tanzen. Während draußen vor der Tür der Regen in Sturzbächen vom Himmel fällt, tropft drinnen das Kondenswasser der schweißgebadeten Menge von der Decke, denn Watcha Clan entfachen von der ersten Minute an ein Soundgewitter der besonderen Art, das seine Energie förmlich auf jeden einzelnen der Besucher überträgt und so den Abend zu einem mitreißendem Konzerterlebnis werden lässt. fpr