U-Lock Justice und Antitedax

Und eine weitere Veranstaltung der noch jungen Konzertgruppe CONFORMIST CONCERTS! Eigentlich sind die Voraussetzungen optimal, schließlich ist heute Sonnabend, THE DEAD aus Münster scheinen sehr beliebt zu sein (ich kennse nich) und die Werbung ist auch okay. ABER da sind dann doch diverse andere Konzis an diesem Tag (Party in der Marthastr. mit Livebands, N.O.M. und OVERDRIVE SENSATION etc. in Büdelsdorf, ALIAS CAYLON in Rendsburg…) UND dann sagen THE DEAD wenige Stunden vor Konzertbeginn ab. Pech!


So ist es zunächst verflixt leer in der Meierei, wo die man wieder eine Minibühne auf dem Boden links vor der eigentlichen Bühne aufgebaut hat. Für mich als Besucher nicht so wild, denn unter den wenigen Leuten sind genug nette Nasen bei, aber die Veranstaltergruppe kann so natürlich schnell ins Minus rutschen. Aber nach und nach tröpfeln weitere Gäste ein.

U-Lock Justice aus Ahrensburg eröffnen den Abend… und bleiben insgesamt recht farblos. Weder besonders derbe, noch besonders melodisch. Der punkige Hardcore ist wenig auffällig in der Masse an stilistisch ähnlich gearteten Bands. Fies gesagt: Nix Besonderes, do. Positiver ausgedrückt: Ausbaufähig, vielleicht gewinnt die Band ja noch an Profil. Inhaltlich ist das ja alles schon ganz geil, auf der MySpace-Seite beschreibt die Band sich selber mit den knappen Sätzen: „Formed in the end of 2004. Main goal: smash capitalism. Secondary goal: have some fun. First demo out soon. We destroy cars. Fuck nike shoes.“ Und der Bandname hat auch was, also: Weitermachen und Gas geben!

Dann eine Band aus Spanien namens Antitedax. Die haben eine Sängerin, die verdammt wütend klingt. Dazu Empe im O-Ton: „Die klingt wie meine Mudder, wenn sie mich ausschimpft“. Ab und zu gesellen sich zwei weitere Sänger dazu, ein Musiker ergreift auch mal eine Violine. Das hört sich so jetzt alles ziemlich gut an, aber irgendwie ist heute Abend der Wurm drin. Die ganze Band spielt mit den Rücken zum Publikum und guckt den Drummer an, was natürlich keine Kommunikation zulässt und lustlos wirkt. Man könnte argumentieren, dass die Band sich halt zu keinerlei Animation herablässt und auf eine „Show“ scheißt, aber irgendwo ist da ’ne Grenze und wenn eine Band gar nichts nach außen ausstrahlt, kann sie eigentlich auch gleich im Proberaum bleiben. Zur Ehrenrettung sei gesagt, dass offenbar auch irgendetwas mit dem Schlagzeuger nicht so ist, wie es sein soll. Jedenfalls werden ständig Songs abgebrochen und der Schlagzeuger guckt seine MitzockerInnen hilflos und mit entschuldigenden Gesten an. Vielleicht ein kurzfristig eingesprungener Ersatzdrummer? Das würde den ständigen Blickkontakt erklären. Immerhin werden vom Gitarristen ein, zwei Songinhalte erläutert, z.B. geht es um die Polizeimethoden in Madrid. Auch sympathisch: Das Demo der Band gibt es als CD-R für ’nen Euro.

Insgesamt von der musikalischen Seite her kein spektakulärer Abend, aber ich hatte dennoch mit allem Drumherum verdammt viel Spaß. Und die näxten Dinger in Kiel lugen umme Ecke, Dienstag gibbet LOS FASTIDIOS in der Pumpe und Freitag diese Mexikaner LA CASA DE DINGSDA in der Meierei, mal gucken, was dat so gibt.